Mercedes-Junior George Russell: Gefährlicher Fehler
George Russell
George Russell liess erneut aufhorchen: Wie auf dem Red Bull Ring und auf dem Hungaroring zeigte der 22jährige Williams-Pilot ein hervorragendes Abschlusstraining – Rang 13 im ersten Quali-Segment, später Rang 15. Aber diese Ausgangslage kann der englische Mercedes-Nachwuchsfahrer nicht nutzen, weil er am Sonntagabend von den Rennkommissaren eine Strafe erhielt.
Tim Mayer (USA), Paolo Longoni und Emanuele Pirro (Italien) sowie Steve Stingwell (England) kamen zum Urteil: Russell hatte nicht markant genug verlangsamt, als sich sein Williams-Stallgefährte Nicholas Latifi im ersten Quali-Teil einen Dreher leistete.
Russell gab zwar über Funk an, er sei vom Gas gegangen, aber die Analyse zeigte, dass George seine schnellste Runde exakt zu jenem Zeitpunkt erzielte. Die FIA-Experten rügten, dass Russell von seinem Team keine Anweisung erhalten, seine Runde abzubrechen.
Ergebnis: Fünf Ränge zurück, damit muss George Russell zum Heimrennen als Letzter losfahren.
George Russell erklärte vor den Kommissaren, er habe in Kurve 7 (Luffield) nur kurz eine gelbe Flagge sehen können, er hätte gedacht, es handle sich um eine einzelne gelbe Flagge, nicht um eine doppelte.
Rennleiter Michael Masi hatte vor dem GP-Wochenende von Silverstone den Rennställen eine Direktive geschickt und die Wichtigkeit von gelben Flaggen als Gefahrenhinweis betont. Eine einzelne gelbe Flagge bedeutet «Achtung, Gefahr! Geschwindigkeit verlangsamen!». Eine doppelte geschwenkte Flagge bedeutet «Achtung, grosse Gefahr! Notfalls sofort anhalten!»
Die Rennkommissare in ihrer Urteilsbegründung: «Das Team hätte Russell besser unterstützen müssen, dennoch kann es nicht sein, dass ein Fahrer seine beste Runde fährt, ausgerechnet zum Zeitpunkt, wenn er mit Temporeduktion auf eine Gefahrensituation reagieren sollte.»
Russell erhielt zu den fünf Rängen zurück überdies drei Strafpunkte.