Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

3. Training: Valtteri Bottas top, Verstappen schnell

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas war im dritten freien Training in Silverstone der Schnellste

Valtteri Bottas war im dritten freien Training in Silverstone der Schnellste

Die letzte freie Trainingsstunde vor dem ersten Silverstone-Qualifying lässt auf ein spannendes Abschlusstraining hoffen. Lewis Hamilton fuhr die Bestzeit, doch Max Verstappen war nur drei Zehntel langsamer.

Die Formel-1-Piloten wurden zum dritten freien Training in Silverstone von 19,5 Grad Celsius Aussen- und 29 Grad Streckentemperatur begrüsst. Die Mannschaften von Red Bull Racing und Renault hatten nach der Session alle Hände voll zu tun. Erstere mussten sich um den Unfallschaden kümmern, den Alex Albon mit seinem Abflug im zweiten freien Training verursacht hatte. Die Franzosen mussten hingegen reagieren und das Nachtarbeitsverbot , weil am Chassis von Daniel Ricciardo ein Haarriss entdeckt wurde.

Die ersten, die sich auf die Strecke wagten, waren aber McLaren-Talent Lando Norris, Haas-Routinier Romain Grosjean und die beiden AlphaTauri-Piloten Pierre Gasly und Daniil Kvyat. Nach fünf Minuten verliess auch Sebastian Vettel die Ferrari-Box. Der vierfache Champion hatte einen schwierigen Freitag mit vielen Zwangspausen hinnehmen müssen, weil erst die Kühlsysteme und später die Pedale den Ingenieuren Kopfzerbrechen bescherten.

Der Heppenheimer legte denn auch gleich los und stellte mit 1:29,562 min die erste Rundenzeit auf, die bald darauf von Kimi Räikkönen unterboten wurde. Doch auch der frühere Teamkollege und Freund von Vettel hielt sich nicht lange an der Spitze, die bald darauf Carlos Sainz übernahm, bevor auch er dem Mercedes-Duo weichen musste.

Lewis Hamilton war nach dem ersten Versuch der Schnellere der beiden Sternfahrer, er blieb drei Zehntel schneller als Bottas, obwohl er über Boxenfunk «ziemlich schlimme Vibrationen» meldete. Vettel kämpfte hingegen auf seinem ersten schnellen Soft-Versuch mit seinem roten Renner und erlebte eine Schrecksekunde, weil er sich verbremste und dadurch neben die Strecke geriet.

Kurz vor Halbzeit kamen auch die Racing-Point-Piloten Lance Stroll und Nico Hülkenberg auf die Piste, somit hatten sich nur die beiden Red Bull Racing-Fahrer noch nicht blicken lassen. Am Auto von Alex Albon wurde eifrig geschraubt, während bei Verstappens Seite der Box keine Hektik herrschte.

Sorgenfalten bei Red Bull Racing

Auf der Strecke gab Hamilton weiter Gas und verbesserte die Bestzeit erst auf 1:26,825 min und kurze Zeit später auf 1:26,568 min. Für den Vortagesschnellsten Stroll lief es nicht so gut, er patzte in der vierten Kurve, während sich Hülkenberg auf dem vierten Platz einreihte. Der Kanadier gab nicht auf und bald darauf setzte er sich vor seinen Teamkollegen, der damit auf die fünfte Position verdrängt wurde. Sein Rückstand auf Stroll betrug allerdings nur fünf Hundertstel.

25 Minuten vor dem Ende führte Hamilton die Zeitenliste mit 1:26,332 min vor Bottas und Verstappen an. Dem Niederländer fehlten bereits 0,585 sec auf die Bestmarke des Titelverteidigers. Dahinter komplettierten Stroll, Hülkenberg, Gasly, Leclerc, Esteban Ocon, Kvyat und Sainz die Top-10 vor Daniel Ricciardo, Norris, George Russell, Räikkönen, Grosjean, Kevin Magnussen, Antonio Giovinazzi, Vettel, Nicholas Latifi und Albon, der sich im Gegensatz zu seinem Teamkollegen weiter gedulden musste.

Verstappen verkürzte seinen Rückstand auf Hamilton auf knapp zweieinhalb Zehntel, bevor er wieder in der Box verschwand, und auch Norris konnte sich verbessern. Der Brite reihte sich mit viereinhalb Zehnteln Rückstand auf Position 4 ein, Vettel, der einen erneuten Versuch unternahm, belegte dahinter mit bereits mehr als neun Zehnteln Rückstand den fünften Platz. Der Heppenheimer hatte aber auch erneut keine fehlerfreie Runde geschafft.

Sein Teamkollege Charles Leclerc blieb schneller als der Deutsche und übernahm hinter Sainz die fünfte Position. Auch an der Spitze wurde gekämpft, Bottas schaffte es mit 1:25,873 min als Erster unter die 1:26er-Grenze, während sein Teamkollege beim Konterversuch beinahe von der Strecke geweht wurde. Der sechsfache Weltmeister brach seinen Versuch daraufhin ab.

Seine ersten Runden drehte letztlich auch Albon, der sich in der letzten Viertelstunde auf der Bahn zeigte. Dafür musste Vettel erneut an die Box abbiegen, weil wieder etwas im Cockpit herumflog, das ihn störte. Das gleiche Problem hatte er schon Tags zuvor in zweiten freien Training gehabt.

Verstappen gab hingegen weiter Gas und setzte sich kurzzeitig zwischen die beiden Mercedes-Piloten, bevor Hamilton erfolgreich konterte und die zweite Position zurückeroberte. Dabei blieb es auch, Bottas stellte mit 1:25,873 min die Bestzeit vor Hamilton, Verstappen auf. Letzterer blieb nur drei Zehntel langsamer als der Finne. Stroll, Sainz, Leclerc, Norris, Ricciardo, Hülkenberg, Gasly, Kvyat, Ocon, Albon, Vettel, Grosjean, Russell, Giovinazzi, Magnussen, Räikkönen und Latifi folgten auf den weiteren Plätzen.

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