Hamilton: «Das kann man Mercedes nicht vorwerfen!»
Lewis Hamilton feiert seinen dritten Saisonsieg
Vier Rennen, vier Siege, drei durch Lewis Hamilton: Die verkürzte Corona-Saison der Formel 1 hat gerade erst begonnen, doch schon jetzt macht sich an der Spitze Langeweile breit.
Denn klar ist: Es muss schon sehr viel schieflaufen, damit Hamilton an der Spitze der WM-Wertung abgefangen wird. Wenn, dann sowieso wohl nur durch seinen Teamkollegen Valtteri Bottas. Doch auch der Finne ist inzwischen vom Pechverfolgt, er ging in Silverstone nach einem Reifenschaden leer aus.
Auch Hamilton hatte einen Reifenschaden, schleppte seinen Mercedes aber noch ins Ziel. Das ist das Glück, das man für einen Titel eben benötigt. Hätte Max Verstappen nicht gestoppt…Doch das ist hypothetisch.
Das Problem: Mercedes hat keinen wirklichen Gegner, es gibt aktuell kein Team, das tatsächlich und ernsthaft Paroli bieten kann. Und das nervt sogar Hamilton selbst, denn er ist zum Race-Manager geworden.
Harte Zweikämpfe? Erbitterte Duelle? Fehlanzeige!
«Ganz ehrlich: Ich bin Racer durch und durch. Vor allem im Kartsport fährst du viel Rad an Rad. Das hat mich schon immer begeistert. Und das treibt mich morgens aus dem Bett», sagte Hamilton und stellte klar: «Das ist nicht der WM-Kampf, auf den ich gehofft habe.»
In der Pressekonferenz nach seinem Sieg in Silverstone sagte er, eingerahmt von Verstappen und Charles Leclerc: «Mir wäre lieber, es wäre ein superenger Kampf mit den beiden hier, weil das ist es, was mich antreibt. Ich glaube, ich kriege trotzdem die erforderlichen Runden hin. Es ist aber kein enger Kampf im Qualifying mit Max oder mit Charles. Ich hoffe wirklich, dass es in Zukunft enger zugeht», sagte er.
Doch woher soll das kommen? Der Abstand zwischen Mercedes und den anderen Teams ist riesig.
«Das liegt an den Regeln. Unterm Strich bekommt man Regeln vorgesetzt. Und wir als Team haben gemeinsam herausragende Arbeit geleistet», sagte Hamilton.
Er wehrte sich gegen Kritiker, die Mercedes die Langeweile vorwerfen. «Das kann man meinem Team nicht vorwerfen. Es ist nicht unsere Schuld. Da muss man sich schon an die Leute wenden, die den Sport leiten, damit sie künftig bei den Regeln bessere Arbeit leisten.»