Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Ferrari bestätigt Berufung gegen Racing-Point-Urteil

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und seine Ingenieure gehen gegen das FIA-Urteil zur Racing-Point-Kopie vor

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und seine Ingenieure gehen gegen das FIA-Urteil zur Racing-Point-Kopie vor

Das hatte sich bereits nach der Verkündung der FIA-Entscheidung zu den Racing-Point-Bremsbelüftungen angekündigt: Ferrari bestätigt, Berufung gegen das Urteil einlegen zu wollen.

Viele Racing-Point-Gegner zeigten sich empört über die Strafe, mit der das Team aus Silverstone von den FIA-Regelhütern für das Kopieren der hinteren Bremsbelüftungen des Vorjahres-Mercedes bedacht wurde. Denn die Rennkommissare Gerd Ennser (Deutschland), Dennis Dean (USA), Walter Jobs (Österreich) und Richard Norbury (England) gaben im Renault-Protest zwar den Franzosen Recht und stellten einen Verstoss gegen das sportliche Reglement fest.

Ihre Strafe fiel jedoch vergleichsweise milde aus: Das Team von Mode-Milliardär Lawrence Stroll muss 400.000 Euro zahlen und ein schmerzlichen Abzug von 15 WM-Punkten in der Team-Wertung hinnehmen. Allerdings hat es damit seine Schuldigkeit getan, ein Umbau des überaus konkurrenzfähigen Racing-Point-Renners, der auch in anderen Bereichen stark an den Vorjahres-Mercedes erinnert, ist gemäss Urteil nicht nötig. Auch werden die Fahrer trotz der Verwendung der unrechtmässig kopierten Teile nicht aus den Wertungen der bisherigen Rennen genommen.

Für viele Kontrahenten der rosa Truppe geht das nicht weit genug. McLaren-CEO Zak Brown stellte etwa auch andere Bereiche des aktuellen Racing-Point-Autos in Frage, während Renault-Teamchef Cyril Abiteboul erklärte: «Ich kann bestätigen, dass wir derzeit überlegen, ob wir in Berufung gehen sollen. Wir haben gemäss FIA-Angaben dazu 24 Stunden Zeit, dann anschliessend vier Tage, um zu entscheiden, ob wir diese Berufung durchziehen.»

Der erste Rennstall, der seine Berufungsabsicht offiziell bestätigt hat, ist aber die Scuderia. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte zuvor im F1-TV-Interview bestätigt, dass man sich die nächsten Schritte genau überlegen werde. Nur Stunden später veröffentlichte der Rennstall aus Maranello ein kurzes Statement, in dem man bestätigt, dass man die entsprechende Absichtserklärung offiziell hinterlegt habe.

Ferrari soll nicht das einzige Team sein, das gegen das FIA-Urteil vorgeht, auch von Renault und McLaren wird eine ähnliche Reaktion erwartet. Zudem überlegt sich auch Racing Point, gegen die Entscheidung der Regelhüter vorzugehen. Allerdings hat noch keiner dieser Rennställe wie Ferrari die Absicht bestätigt. Die Frist für die erste Absichtserklärung läuft am Samstagmorgen um 10.30 Uhr MESZ aus. Bis dann müssen die Teams reagieren, wenn sie ihr Recht auf Berufung wahrnehmen wollen.

2. Training, Silverstone 2

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:25,606 min
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +0,176 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +0,815
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,831
5. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +0,895
6. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +1,140
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,206
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1,261
9. Carlos Sainz (E), McLaren, +1,312
10. Esteban Ocon (F), Renault, +1,322
11. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1,354
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1,396
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1,522
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1,592
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1,688
16. George Russell (GB), Williams, +1,714
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1,929
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,976
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2,077
20. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +2,349

Formel-1-WM nach 4 Läufen

Fahrer
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 88 Punkte
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 58
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 52
4. Lando Norris (GB), McLaren, 36
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 33
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, 26
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, 22
8. Lance Stroll (CAN), Racing Point, 20
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, 20
10. Carlos Sainz (E), McLaren, 15
11. Esteban Ocon (F), Renault, 12
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, 12
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, 10
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, 2
15. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri, 1
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1
17. Nicholas Latifi (CAN), Williams, 0
18. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, 0
19. George Russell (GB), Williams, 0
20. Romain Grosjean (F), Haas, 0

Marken
1. Mercedes 146 Punkte
2. Red Bull Racing 78
3. McLaren 51
4. Ferrari 43
5. Renault 32
6. Racing Point 27 (42)*
7. AlphaTauri 13
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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