MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Fahrt ohne Sicherheitsgurte: Leclerc erntet Kritik

Von Otto Zuber
Charles Leclerc fuhr nach dem Dreher ohne Sicherheitsgurte weiter

Charles Leclerc fuhr nach dem Dreher ohne Sicherheitsgurte weiter

Ferrari-Star Charles Leclerc löste im Spanien-GP die Sicherheitsgurte, nachdem er sich gedreht hatte. Danach fuhr er weiter, wofür er deutliche Kritik von Ex-GP-Pilot Jolyon Palmer erntet.

In der 36 Rennrunde des Spanien-GP stand Charles Leclercs Ferrari plötzlich in der Schikane quer. Der Monegasse hatte einen Dreher hingelegt, weil sein Motor plötzlich ausging. «Dadurch blockierten die Hinterräder und ich drehte mich», schilderte der Monegasse später. Leclerc liess nichts unversucht, um den Motor wieder anzulassen, was vorerst aber nicht funktionierte.

«Danach habe ich die Sicherheitsgurte gelöst, um auszusteigen», gestand der zweifache GP-Sieger, der von seinem Renningenieur jedoch angewiesen wurde, es ein letztes Mal zu versuchen. Zu Leclercs Überraschung sprang der Wagen wieder an und er konnte weiterfahren – allerdings war er nun nicht mehr angeschnallt, weshalb er eine Runde nach seinem Dreher die Box ansteuerte, wo er das Rennen schliesslich vorzeitig beendete.

Bereits auf dem Weg zur Box, der länger als nötig ausfiel, funkte Leclerc: «Wenn ich bremse, bewege ich mich ziemlich stark hin und her. Mir macht das nichts aus, aber ich bin mir sicher, dass keiner glücklich mir mir ist, wenn ich ohne wieder angeschnallt zu werden weiterfahre.» Tatsächlich reagierten einige mit Unverständnis auf die Fahrt des jungen Ferrari-Stars.

So schimpfte etwa der frühere GP-Pilot Jolyon Palmer im Chequred-Flag-Podcast entsetzt: «Eine Runde in der Formel 1 zu drehen, ohne festgezurrt zu sein, scheint mir das Gefährlichste, was du in einem GP überhaupt tun kannst. Du darfst in einer 30er-Zone nicht unterwegs sein, ohne dich anzuschnallen, geschweige denn bei 150 Meilen pro Stunde und 19 anderen Rennautos, die um dich Rad-an-Rad-Duelle austragen.»

«Das ist wirklich fragwürdig, denn du weisst nie, was am Auto kaputtgehen könnte, du kannst nicht voraussagen, was dich abfliegen und in der Streckenbegrenzung landen lassen könnte», betonte der 29-jährige Brite, der zwischen 2016 und 2017 insgesamt 35 GP-Starts absolviert hat und die Formel 1 seither als Experte begleitet.

Spanien-GP 2020, Barcelona

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:44,062h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +24,177 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +44,752
4. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1 Runde
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
8. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2 Runden      
      Charles Leclerc (MC), Ferrari, DNF

WM-Stand Fahrer nach 6 von 13 Rennen

1. Hamilton 132 Punkte
2. Verstappen 95
3. Bottas 89
4. Leclerc 45
5. Stroll 40
6. Albon 40
7. Norris 39
8. Pérez 32
9. Sainz 23
10. Ricciardo 20
11. Vettel 16
12. Ocon 16
13. Gasly 14
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken

1. Mercedes 221
2. Red Bull Racing 135
3. Racing Point 63 (78)*
4. McLaren 62
5. Ferrari 61
6. Renault 36
7. AlphaTauri 16
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüftung

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