Ralf Schumacher: «Sorry, Ferrari, das geht gar nicht»
Ralf Schumacher
Sebastian Vettel, Ferrari und der Funk: In dieser Saison ist die Kommunikation eine ganz besondere Geschichte. Zuletzt in Silverstone schwieg Vettel, als Teamchef Mattia Binotto mit ihm sprach. Jetzt gab es ein klassisches Missverständnis.
«Ihr müsst mir jetzt sagen, welche Pace ich fahren soll», funkte Vettel während des Rennens in Barcelona. Zurück kam ein «Verstanden», mehr aber auch nicht. Also nichts, mit dem Vettel viel anfangen konnte.
Fünf Runden später dann die Frage von seinem Renningenieur Riccardo Adami, was er davon halte, mit den Reifen durchzufahren. Vettel war stinksauer. Erst kam ein «Haha», danach wurde zensiert. «Das habe ich dich doch vorhin gefragt», entgegnete Vettel weiter.
Nach dem Rennen gab er zu: «Ich war ein bisschen angekratzt, denn ich hatte vorher ein paar Mal gefragt, was genau wir vorhaben. Ich hatte schon im Kopf, dass wir vielleicht bis zum Ende gehen können mit den Reifen. Und dann war die Antwort, dass ich pushen soll. Das habe ich dann auch getan.»
Ehe dann doch die Frage vom Kommandostand kam. «Dann war ich halt angekratzt, denn genau das habe ich mir vorher gedacht und versucht zu fragen. Aber das hätte jetzt glaube auch nicht so viel geändert.»
Kritik gab es trotzdem, zum Beispiel von Ralf Schumacher. «Er hat überhaupt nicht begriffen, was Sebastian wollte, auch nicht am Schluss. Er hat überhaupt nicht begriffen, dass er seinen eigenen Ingenieur fragt, bitte sag mir, wie schnell ich fahren muss. Entweder liegt’s daran, dass er wenig Englisch spricht oder Seb hätte Italienisch lernen müssen…», sagte Sky-Experte Schumacher: «Das ist schon ein bisschen schlimm», so Schumacher.
Für den früheren Formel-1-Piloten ist es unfassbar, dass die Kommunikation nicht funktioniert: «Sorry, Ferrari, das geht gar nicht. Ein Team, das um die WM kämpft, das es nicht mal schafft, vernünftig zu kommunizieren.»
Auch was Vettel betrifft, war dessen Verhalten am Funk in Spanien ein Thema. Er hatte nämlich zwischenzeitlich mal wieder geschwiegen, was nach außen seltsam wirkt, für Vettel aber nicht ungewöhnlich ist. «Von meiner Seite hat sich nichts geändert. Manchmal redet man am Funk, aber wir sehen uns sowieso den ganzen Tag. Man kann den ganzen Tag miteinander sprechen. Man muss am Funk nicht immer etwas sagen. Es hat sich nichts geändert», sagte Vettel.