Iñaki Rueda (Ferrari): «Chance von Vettel war dahin»
Iñaki Rueda 2018 in Melbourne mit Sir Jackie Stewart
Charles Leclerc hat im Autódromo Internacional do Algarve einen vierten Platz erkämpft, sein Ferrari-Stallgefährte Sebastian Vettel ist über Rang 10 nicht hinausgekommen. Ferrari-Chefstratege Iñaki Rueda blickt auf den zwölften WM-Lauf der Saison zurück.
Der 42jährige Madrilene sagt: «In Portimão haben wir einen Entwicklungsbogen abgeschlossen, der in Sotschi begonnen hatte. In Portugal bestanden die jüngsten Verbesserungen aus einem neuen Unterboden und einem optimierten Diffusor. Beide Teile hatten wir schon am Nürburgring im Gepäck, aber weil der Trainingsfreitag dort wegen schlechten Wetters ausfiel, konnten wir sie nicht testen.»
«In der Algarve haben wir überdies Versuche unternommen, wie wir das Aufwärmen der Reifen optimieren können. Das ist eine unserer Schwächen in diesem Jahr, besonders dann, wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist. Die Ergebnisse waren so gut, dass wir dann beide Autos mit den neuen Teilen ausgerüstet haben.»
«Beim kommenden GP-Wochenende von Imola müssen wir den Aufwärtstrend bestätigen. Wir stehen vor einem ungewöhnlichen Wochenende, weil sich der Fahrbetrieb auf zwei Tage beschränken wird. Das ist nicht neu für uns, denn das hatten wir – wetterbedingt – schon in der Eifel. Dennoch ist es eine Umstellung. Es ist allerdings auch eine Gelegenheit.»
Was den Portugal-GP angeht, so meint Rueda: «Die ersten paar Runden waren sehr schwierig, weil nach leichtem Regen die mittelharten Reifen nur zögerlich auf Temperatur kamen. Charles verlor ein paar Plätze. Als die Walzen endlich wie gewünscht hafteten, konnte Leclerc vorstossen und einen schönen vierten Platz einfahren.»
«Das Rennen von Sebastian war nicht ganz so einfach. Wir hatten uns dazu entschlossen, dass auch Vettel auf mittelharten Walzen losfährt, weil wir befürchteten, dass die weiche Mischung zu stark körnen würde. Es war für Seb nur ein Stopp geplant, mit einem Wechsel auf die harten Pirelli. Seine direkten Gegner waren Norris, Albon, Ricciardo und Räikkönen. Norris und Albon versuchten ihr Glück in einer Zweistoppstrategie. Räikkönen und Ricciardo stellten ihre Taktik um, nachdem sie gesehen hatten, wie lange Ocon mit mittelharten Reifen fahren konnte, nämlich 53 Runden.»
«Sebastian konnte Kimi Räikkönen überholen und arbeitete sich an Ricciardo heran, dann aber handelte er sich in Runde 56 bei einem Fahrfehler eine Bremsplatte ein, damit war jede Chance dahin, weiter vorzurücken.»
Portugal-GP, Portimão
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30:00,085 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +25,592 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +34,508
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:05,312 min
5. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
8. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
9. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +2 Runden
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Aufgabe
WM-Stand nach 12 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 256 Punkte
2. Bottas 179
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 80
5. Leclerc 75
6. Pérez 74
7. Norris 65
8. Albon 64
9. Gasly 63
10. Sainz 59
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Vettel 18
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 435
2. Red Bull Racing 226
3. Racing Point 126
4. McLaren 124
5. Renault 120
6. Ferrari 93
7. AlphaTauri 77
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0