Lewis Hamilton (Mercedes): «Die Seele ist verloren»
Lewis Hamilton vor leeren Tribünen
Es ist ein Sinnbild dieses Corona-Jahres: Lewis Hamilton sitzt alleine vor einer Kamera und lässt Revue passieren, was in den vergangenen zwölf Monaten passiert ist. Der 35jährige Engländer sagt auf dem YouTube-Channel des Formel-1-Rennstalls von Mercedes-Benz: «Wenn ich an 2020 denke, so denke ich vor allem daran, wie hart dieses Jahr für so viele Menschen ist, wie viele ihrer Liebsten sie verloren haben, wie Geschäfte zusperren mussten, wie viele Leute nicht wissen, wie es weitergehen soll. Ich kann mir nicht im Ansatz vorstellen, wie tief das geht.»
«Ich bin demütig und dankbar, dass wir Arbeit haben, dass wir eine gute Leistung zeigen konnten, mit konstant guten Rennen, mit Rekorden, die wir brechen durften. Am meisten stolz macht mich, wie das Team mit der Pandemie umgegangen ist – wie es den britischen Gesundheitsbehörden beim Bau von Beatmungsgeräten zur Seite stand und so dazu beitragen konnte, dass Leben gerettet wurden. Das war für mich eine fabelhafte Leistung, und es zeigte, wie Menschen füreinander einstehen.»
«Ich bin jetzt acht Jahre hier, länger als bei jedem anderen Rennstall. Es verblüfft mich jede Saison aufs Neue, wie wir es schaffen, die Grenzen erneut zu verschieben. Ich bin sehr dankbar für die Arbeit aller Menschen, damit ich da draussen meine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.»
«Von den Rennen ist mir die Türkei am stärksten in Erinnerung. Nicht vorwiegend, weil ich dort den Titelgewinn sicherstellen konnte, sondern wegen der Umstände. Niemand brachte die Reifen zum Arbeiten, alle rutschten nur herum. Ich habe noch nie eine so tückische Pistenoberfläche erlebt. Wir hatten Mühe im Training. Dann kam das Rennen unter Mischverhältnissen, und ich konnte zum Sieg fahren.»
«Drei Runden vor Schluss des Rennens schoss mir durch den Kopf – du bist bald ein siebenfacher Weltmeister. Ich konnte nicht fassen, dass dies wirklich passiert. Ich dachte an viele Momente des Zweifels und der Schwierigkeiten, das waren sehr emotionale Momente.»
«Was mich in diesem Jahr besonders gefreut hat: Die vielen Nachrichten der Fans, die mich aufgemuntert haben. Bei den Rennen war es überaus merkwürdig – denn es sind die Fans, die einem GP-Wochenende die Atmosphäre schenken, und Rennsport vor leeren Tribünen ist einfach nicht das Gleiche. Da ging quasi die Seele der Rennen verloren. Die Fans sind die Seele. Ich vermisse diese Energie. Die Leute müssen wissen, wie wichtig sie sind, uns Piloten dieses erhebende Gefühl zu schenken. Das alles fehlte. Ich hoffe, das wird 2021 besser. Autorennen sollten ein Fest der Menschen sein, ich vermisse das sehr.»
Abu Dhabi-GP, Yas Marina
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:30,256 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,976 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +18,415
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +19,987
5. Lando Norris (GB), McLaren, +1:00,729 min
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:05,662
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:13,748
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,718
9. Esteban Ocon (F), Renault, +1:41,069
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:42,738
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +2 Runden
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Kraftübertragung
WM-Stand nach 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 347 Punkte
2. Bottas 223
3. Verstappen 214
4. Pérez 125
5. Ricciardo 119
6. Sainz 105
7. Albon 105
8. Leclerc 98
9. Norris 97
10. Gasly 75
11. Stroll 75
12. Ocon 62
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Romain Grosjean (F) 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Jack Aitken (GB) 0
23. Fittipaldi 0
Marken
1. Mercedes 573
2. Red Bull Racing 319
3. McLaren 202
4. Racing Point 195
5. Renault 181
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 107
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0