Charles Leclerc: Ferrari gab Befehl zum Stopp
Noch fischen wir im Trüben. Wozu die 2021er Rennwagen wirklich zu leisten imstande sind, lässt sich nach dem ersten Wintertesttag im besten Fall sachte erahnen, aber nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber gewisse Trends sind im Ansatz dennoch zu erkennen.
Die Logik gebietet: Wer bei lediglich drei Testtagen mechanische Probleme hat und damit Zeit verliert, gerät automatisch in Rückstand. Das gilt besonders für Mercedes und Haas (Getriebewechsel in beiden Autos), aber auch Ferrari ist nicht sorgenfrei – der SF21 von Charles Leclerc rollte kurz vor Ende der ersten vier Teststunden am Freitagmorgen antriebslos aus. Die Italiener erklärten danach: Eine Anomalie in der Brennkammer des Motors war entdeckte worden, die Techniker baten den Monegasse, sofort anzuhalten, um mögliche Schäden am Motor zu vermeiden.
Am Ende wurde Leclerc mit seiner Zeit Tages-Elfter, Carlos Sainz legte die fünftschnellste Runde zurück. Ferrari ist nicht richtig schlecht, aber auch nicht richtig gut, die Italiener schwimmen im Mittelfeld mit. Was Anlass für Hoffnung ist: Die Tospeed-Werte dürfen sich sehen lassen, das zeigen nicht nur die Werte des Werksautos, sondern auch jene von Alfa Romeo. Ferrari belegt zudem in der Rundenwertung der Teams hinter Red Bull Racing-Honda, Alfa Romeo und Alpine den vierten Platz. Das ist nicht übel.
Der zweifache GP-Sieger Charles Leclerc sagt nach seinem Einsatz: «Nach der ganzen Arbeit im Winter ist ein erster Testtag immer besonders interessant. Wir konnten unser Programm trotz des unplanmässigen Endes durcharbeiten, die ersten Eindrücke vom Wagen sind positiv.»
Carlos Sainz übernahm am Nachmittag und kämpfte sich zunächst durch schwierige Bedingungen mit übler Sicht und wenig Haftung. Gegen Abend liess der Wind nach, der Madrilene steigerte sich. «Das Ziel für den ersten Tag bestand darin, unser Programm abzuspulen, und das haben wir getan. Trotz tückischer Bedingungen bin ich zufrieden.»
Bahrain-Test, Tag 1
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30,674 (139 Runden) Reifenmischung C3
2. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:30,889 (46) C3
3. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:31,146 (129) C4
4. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,782 (46) Prototyp
5. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:31,919 (57) C3
6. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:31,945 (68) C3
7. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:32,203 (45) C2
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:32,231 (74) C3
9. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:32,727 (37) C2
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32,912 (42) C2
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:33,242 (59) C3
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:33,320 (63) C3
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:33,742 (51) Prototyp
14. Roy Nissany (IL), Williams FW43B-Mercedes, 1:34,789 (83) C2
15. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:34,798 (70) C3
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:36,127 (15) C2
17. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:36,850 (6) C2