Rakete Räikkönen: Kein Gedanke mehr an die Mega-Runde
Kimi Räikkönen 2020 in Portugal
Diese erste Runde sorgte sogar bei der Konkurrenz für große Augen. «Was war mit Kimi los? Auf einmal lag Räikkönen hinter mir, ich traute meinen Augen kaum! Wahrscheinlich hat ihm seine Erfahrung im Rallye-Sport in den ersten Runden geholfen», sagte Red-Bull-Racing-Star Max Verstappen.
Was war passiert? Rakete Räikkönen flog im vergangenen Oktober in Portugal mit seinen Soft-Reifen auf feuchter Strecke förmlich an der Konkurrenz vorbei, war nach Startplatz 16 zwischenzeitlich Sechster. «Das zeigt, dass man es auch noch mit 40 draufhaben kann!», sagte der damalige Sieger Lewis Hamilton.
Eine Runde, die Eindruck hinterließ, beim «Iceman» selbst allerdings – wenig überraschend – nicht so sehr wie bei anderen.
«Ich denke nicht, dass der Start an sich sehr gut war - ich habe einen Platz verloren», so Räikkönen, der nach den ersten Metern tatsächlich kurz 17. war, ehe er aufdrehte: «Aber danach dachte ich ehrlich gesagt: 'Was machen die anderen da?'» Er wurde am Ende Elfter.
Im Vorfeld des Portugal-GP am kommenden Wochenende wird er an die irre Fahrt nicht mehr groß denken. «Letztes Jahr hatte ich in Portugal eine spaßige erste Runde», sagte er, «aber daran werde ich nicht denken: Am Ende ist es nicht wichtig, wie man ein Rennen beginnt, sondern wo man es beendet, und wir müssen es in den Top Ten beenden, um unser Ziel zu erreichen.»
Denn bislang sind Kimi und Alfa Romeo vom Pech verfolgt, wie zum Beispiel in Imola, als er in die Punkte fuhr, wegen eines seltsamen Regel-Wirrwarrs aber bestraft wurde und leer ausging.
«Wir sind nicht meilenweit davon entfernt, wir sind mittendrin und können mit jedem im Mittelfeld kämpfen, wenn wir unseren Job richtig machen und ein bisschen Glück haben, das uns in dieser Saison bisher gefehlt hat», stellte Räikkönen klar.
«Wir gehen an dieses Rennen mit der Zuversicht heran, eine gute Leistung abliefern zu können, und mit der Entschlossenheit, die Umstände wettzumachen, die uns in den ersten beiden Saisonrennen daran gehindert haben, zu punkten», sagte Teamchef Frédéric Vasseur.
Vasseur weiter: «Wir wissen, dass wir beim letzten Mal zwei Autos in den Punkterängen hätten haben können und sollen, aber das ist kein Trost, denn das Endergebnis ist alles, was zählt. Jetzt ist es an der Zeit, die Leistung in Punkte umzuwandeln: Wir wissen, dass wir ein fehlerfreies Wochenende brauchen, um die anderen Teams im Mittelfeld zu überholen, und wir sind entschlossen, genau das zu tun.»
Alfa Romeo gab am Dienstag einen Neuzugang bekannt: Ferrari-Junior Callum Ilott wird als neuer Ersatzfahrer im Training zum Einsatz kommen. Er ersetzt den Polen Robert Kubica, wenn der wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht vor Ort sein kann.