Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mark Webber über Ferrari: Die falschen Schuldigen?

Von Mathias Brunner
Mark Webber

Mark Webber

​Mark Webber hat als Markenbotschafter von Porsche das Formel-E-Rennen von Valencia besucht. Dabei spottet der 44jährige Australier über Ferrari: «Es liegt immer am Fahrer, das Auto ist nie das Problem.»

Mark Webber hängte mit dem Langstrecken-WM-Finale vom 19. November 2016 in Bahrain den Helm an den Nagel. Der Australier ist mit sich und der Rennwelt im Reinen – er hat neun Grands Prix gewonnen und ist mit Porsche 2015 Langstrecken-Weltmeister geworden.

Dem Stuttgarter Unternehmen ist der heute 44-Jährige als Markenrepräsentant verbunden geblieben, so wie auch für Red Bull. Als Porsche-Botschafter ist er zum Formel-E-Rennen von Valencia gereist, wo er über heisse Themen der Königsklasse sprach. Den Kontakt zur Formel 1 hat der WM-Dritte von 2010, 2011 und 2013 nie verloren, nicht zuletzt dank seiner Arbeit als GP-Experte fürs englische und australische Fernsehen. In Valencia wird er von meinem Kollegen Enrique Naranjo der Marca auf Ferrari angesprochen, was einen kleinen Umweg erfordert, denn Moment mal – Mark Webber und Ferrari, war das nicht was? Wie nahe kam Webber noch mal einem Ferrari-Vertrag?

«Sehr nahe», antwortete mir Webber bei einem Interview auf diese Frage. «So nahe, dass ich das Telefon in die Hand nehmen und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz anrufen musste. Didi war immer gut zu mir, ich fand es gerecht, ihn auf dem Laufenden zu halten. Aber dann konnten wir mit Ferrari keine Einigung finden. Ich hatte mir selber eine Frist gesetzt, bis wann ich wissen wollte, wie es mit mir weitergehen würde. Am Donnerstag vor dem Kanada-GP 2012 traf ich die Entscheidung – ich bleibe noch ein weiteres Jahr bei Red Bull Racing.»

Zum aktuellen Stand bei den Roten sagt Webber: «Bei Ferrari zu sein, das bedeutet, für den intensivsten aller Rennställe zu fahren. Die Formel 1 ist schon hart genug, aber bei Ferrari leidet jeder Piloten, wer immer es auch sein mag, denn Ferrari ist in Italien kein Rennstall, sondern eine Religion.»

Webber stellt mit Ironie fest: «Der Fahrer steht immer unter dem Vergrösserungsglas, und wenn es nicht gut läuft, dann gerät er schnell in Kritik – denn das Auto ist nie das Problem.»

«Mir gefällt Carlos Sainz sehr, er ist sehr motiviert, sehr hungrig. Er hat unter Problemen mit der Standfestigkeit des McLaren gelitten. Nun hat er bei Ferrari einen überaus starken Teamgefährten, Charles Leclerc. Alles hängt jetzt von ihm ab. Er wird die Grundlagen in den Griff bekommen müssen – konstant Spitzenränge einfahren, eine gute Chemie im Team erzeugen.»

«Grundsätzlich bin ich davon überzeugt: Ferrari wird diese beiden Fahrer auf Jahre hinaus behalten. Sie brauchen Stabilität, und wenn sie die erreichen wollen, dann muss das Bündnis Leclerc–Sainz funktionieren. Sie haben begriffen: Das Team muss emotional aus einem Guss bestehen, und ich sehe Carlos als den richtigen Mann für diesen Job. Auch wenn wir abwarten müssen, ob er die Festung Leclerc stürmen kann. Das wird ein harter Kampf, aber man weiss nie. Er hat einen soliden ersten WM-Teil gezeigt und könnte Charles durchaus Kopfschmerzen machen.»

Imola-GP, Italien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35:15,117 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +22,000 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +23,702
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +25,579
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +27,036
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,220
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +52,818
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +56,909
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:05,704 min
10. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:06,561
11. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:07,151
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:13,184
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:34,773
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +2 Runden*
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
* ausgeschieden, aufgrund der zurückgelegten Distanz aber gewertet
Out
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Crash
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Crash
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, Crash

WM-Stand nach 2 von 23 Rennen

Fahrer
01. Hamilton 44 Punkte
02. Verstappen 43
03. Norris 27
04. Leclerc 20
05. Bottas 16
06. Sainz 14
07. Ricciardo 14
08. Pérez 10
09. Stroll 5
10. Gasly 6
11. Tsunoda 2
12. Ocon 2
13. Alonso 1
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Russell 0
17. Vettel 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
01. Mercedes 60
02. Red Bull Racing 53
03. McLaren 41
04. Ferrari 34
05. AlphaTauri 8
06. Aston Martin 5
07. Alpine 3
08. Alfa Romeo 0
09. Williams 0
10. Haas 0

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