Berger zu Schumacher: «Konnten uns nicht ausstehen»
Michael Schumacher und Gerhard Berger
Als Michael Schumacher 1991 in die Formel 1 aufstieg, lieferte er sofort ein beeindruckendes Debüt ab. Die etablierten Piloten merkten natürlich schnell, was für ein Talent da an die Spitze strebte. Wie zum Beispiel Gerhard Berger, der bereits seit 1984 in der Königsklasse unterwegs und damit schon ein alter Hase war.
Die erste (natürliche) Reaktion: Ablehnung. «Michael und ich konnten uns am Anfang überhaupt nicht ausstehen», verriet der heutige DTM-Chef Gerhard Berger der «Auto Revue».
Berger fuhr damals für McLaren und war Teamkollege des großen Ayrton Senna, der wie Berger bereits 1984 sein Debüt gefeiert hatte und zum Zeitpunkt der Schumacher-Premiere zweimaliger Weltmeister war.
«Das war vielleicht ein bisschen dem geschuldet, dass Senna – damals mein Teamkollege – auch ein Problem mit ihm hatte. Wir haben uns gleich verbündet», so Berger, der zugibt: «Aber vielleicht war das alles nur Instinkt, der uns sagte: Da kommt jetzt ein wirklich unangenehmer Kerl, ein richtig guter. Da schauen wir gleich mal, wie wir den Burschen in Schach halten.»
Das Verhältnis zwischen Berger und Schumacher entspannte sich. «Wir wurden dann im Lauf der Zeit noch richtig gute Freunde und ich kann nur Gutes sagen. Aber er war natürlich im Rennauto und im Rennsport ein unangenehmer Gegner», so Berger.
Inzwischen ist Schumachers Sohn Mick in der Formel 1 unterwegs, der 22-Jährige macht im unterlegenen Haas bislang eine ordentliche Figur.
«Immer wenn ich Mick sehe, denke ich an Michael. Die beiden haben sehr viel Ähnlichkeit. Im Gang, in der Körpersprache und in der Aussage», sagte Berger.
Ein Unterschied: «Michael war vielleicht noch der Aggressivere im Umgang. Der Mick ist schon sehr viel geschliffener. Ich will das nicht positiv oder negativ werten. Da sieht man halt, der Michael war schon als ungeschliffener Diamant komplett.»
Er freue sich sehr für die Familie, «dass Mick schon richtig gute Rennen fährt, sie gut liest und mit seinem Haas im Bild ist. Er macht einen sehr guten ersten Eindruck», so Berger.