Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Wolff gegen Marko: «Genau das braucht die Formel 1»

Von Andreas Reiners
Toto Wolff und Helmut Marko

Toto Wolff und Helmut Marko

Zwischen Red Bull Racing und Mercedes fliegen im Formel-1-Titelkampf die Giftpfeile hin und her. Gerhard Berger freut sich darüber, denn diese Spielchen braucht die Königsklasse.

Zu einem Titelkampf in der Formel 1 gehört auch immer eine Portion Psychologie. Die Spielchen begannen in dieser Saison bereits früh, dabei trug in erster Linie die Chefetage die Psychospielchen aus. Aber nicht nur.

«Taten sagen mehr als Worte», meinte Max Verstappen nach seinem GP-Sieg in Monaco auf die Frage, wie wichtig es sei, den Rivalen Mercedes-Benz bezwungen zu haben. Der Niederländer hatte nicht vergessen, wie Lewis Hamilton das Thema bewegliche Heckflügel auf den Tisch gebracht hatte. Also platzierte er gezielt diese Nadelspitze.

Verstappen weiter: «Du musst deine Leistungen für sich sprechen lassen. Wir jedenfalls haben an diesem Wochenende keine Fehler gemacht.»

Hamilton lässt sich darauf nicht ein: «Ich bin an Psycho-Spielchen nicht interessiert. Es ist mir egal, was da gesagt wird. Sie hatten ein gutes Wochenende, so ist das nun mal. Wir hatten aber davor auch einige gute Rennen. Und wir haben noch 17 Wochenenden vor uns. Es wäre etwas kindisch, sich jetzt auf einen Krieg der Worte einzulassen.»

Dafür liefern die Bosse. Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko stichelte immer wieder in Richtung Mercedes. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bezeichnete Marko als «der Grumpy» (Mürrische, Anm.d.Red.), weshalb er in Sachen zusätzlicher Motivation in Richtung Marko meint: «Er ist unsere stärkste Waffe bei Red Bull!»

Auch der «Flexiwing» von Red Bull Racing ist ein nettes Thema, an dem sich die beiden Rennställe reiben, mit Protesten drohen.

Gerhard Berger findet das Hin und Her «super, genau so etwas braucht die Formel 1. Die Formel 1 muss Geschichten machen, sie braucht Typen. Helmut Marko ist mit seinen Kanten und Ecken, mit seinem Willen, mit seiner Kraft, mit seiner Art, sein Team in seinem Alter so voranzutreiben und zu allen Rennen zu fahren, eine Ausnahmeerscheinung», sagte Berger der «Auto Revue».

Wolff habe sich aus dem Nichts hochgearbeitet und sei bei Mercedes ins kalte Wasser gesprungen, so Berger, «damals noch zusammen mit Niki Lauda. Niki hat ihm am Anfang sicher viel geholfen, aber in der Zwischenzeit muss man sagen: Toto Wolff ist einfach ein Ausnahme-Manager, der die komplette Klaviatur beherrscht und auch die kommerzielle Seite überragend im Griff hat. Wenn diese zwei Österreicher sich auf Augenhöhe bekämpfen, ist das eine gute Story für sich».

Was den Titelkampf angeht, hat er für beide Protagonisten jede Menge Lob parat. «Max finde ich richtig gut. Wie abgebrüht er ist und wie er jeden Teamkollegen so alt aussehen lässt. Red Bull hat ein schnelles Auto gebaut, im Moment noch nicht schnell genug, um wirklich die Strategien perfekt spielen zu können – da hat Mercedes immer noch einen leichten Vorteil», sagte Berger.

Und bei Hamilton hatte Berger gedacht, dass Fähigkeiten wie Konzentration oder Konstanz mit dem fortschreitenden Alter nachlassen. Doch der 36-Jährige liefert immer noch auf ganz hohem Niveau ab.

«Wie der Max in Bahrain ins Out schickte, wie er in Barcelona die Strategie umsetzte, wie wenig Fehler er macht, wie konstant Lewis ist, wie er das Team vorantreibt! Niemand hätte gedacht, dass seine Zahlen – bald 100 Siege, 100 Polepositions – einmal möglich sein werden», so Berger: «Aber auch zu Max muss man sagen: So wie ihn Hamilton in Bahrain abgezockt hat, so hat Verstappen beim nächsten Rennen sofort zurückgeschlagen.»

Monaco-GP, Monte Carlo

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet

WM-Stand nach 5 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0

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