Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Qualifying Baku: Charles Leclerc holt sich die Pole!

Von Vanessa Georgoulas
Charles Leclerc war im Baku-Qualifying der Schnellste

Charles Leclerc war im Baku-Qualifying der Schnellste

Das Qualifying in Baku wurde gleich vier Mal unterbrochen. Am Ende behielt Ferrari-Star Charles Leclerc die Nase vorn. Er teilt sich die erste Startreihe mit Mercedes-Star Lewis Hamilton.

Kurz vor dem Start des Baku-Qualifyings wurde noch eifrig am Williams-Renner von George Russell geschraubt. Weil die Wasserpumpe leckte musste die neue Antriebseinheit, die der Brite für das sechste Rennen des Jahres bekommen hatte, ausgebaut und das alte Triebwerk wieder eingebaut werden.

Der auf 49 Grad Celsius aufgeheizte Asphalt blieb nicht lange leer, denn Russells Konkurrenten wollten früh eine Rundenzeit aufstellen, da die Wahrscheinlichkeit für Zwischenfälle auf dem schnellen Stadtkurs gross ist. So folgten eine ganze Reihe von Fahrern Ferrari-Star Charles Leclerc auf die Strecke.

Der Monegasse war der Einzige, der mit 1:42,532 min eine Rundenzeit aufstellen konnte, bevor Lance Stroll in Kurve 15 in der Streckenbegrenzung landete. Die Session wurde deshalb nach nur drei Minuten unterbrochen, um den beschädigten Aston Martin von der Strecke zu schaffen. Die Zwangspause spielte Russell und seiner Mannschaft in die Hände, denn die Arbeiten am Auto konnten noch vor dem Restart der Session beendet werden.

Der Brite war einer von zehn Fahrern, der es vor der zweiten roten Flagge schaffte, eine Rundenzeit aufzustellen. Er belegte Platz 8 vor Mick Schumacher und Nikita Mazepin. Die Zeitenliste führte Max Verstappen mit 1:41,760 min vor Sergio Pérez, Carlos Sainz, Leclerc, Esteban Ocon, Sebastian Vettel und Fernando Alonso an, als Antonio Giovinazzi seinen Alfa Romeo an gleicher Stelle wie Verstappen Tags zuvor und Stroll kurz vorher in die Streckenbegrenzung setzte.

Die erste Zwangspause hatte zwölf Minuten gedauert, die zweite Unterbrechung war nach zehn Minuten vorbei und die verbliebenen 18 Qualifying-Teilnehmer rückten sofort aus, um in den letzten acht Minuten eine schnelle Runde zu schaffen. Die Regelhüter kündigten an, Lando Norris nach dem Abschlusstraining genauer unter die Lupe zu nehmen, weil er offenbar unter Verdacht stand, die Regeln bei Rot verletzt zu haben. Denn Norris bog nicht direkt an die Box ab, als die roten Flaggen gezeigt wurden.

Kimi Räikkönen kämpfte mit ganz anderen Sorgen, er ärgerte sich über Mazepin, der ihn beim Überholversuch in Richtung Wand drückte. Der Russe musste zwei Minuten vor dem Ende des Q1 den Notausgang in Kurve 3 nehmen, konnte danach aber weiterfahren. Auf dem Zeitenmonitor hatte sich Lewis Hamilton mit 1:41,545 min an die Spitze gesetzt, nachdem die beiden Red Bull Racing-Piloten Max Verstappen und Sergio Pérez die Liste zuvor angeführt hatten.

Am anderen Ende der Q1-Wertung fanden sich Nicholas Latifi (Platz 16), Schumacher (P17) und Mazepin (P18) vor den Crash-Piloten Stroll und Giovinazzi wieder. Für alle Fünf war das Abschlusstraining auf dem Strassenkurs somit gelaufen.

Q2: Bittere Pille für Sebastian Vettel

Zum Start des Qualifying-Mittelteils gab es Aufregung in der Boxengasse. Die GP-Stars warteten auf das Ausrücken der Konkurrenz, um sich einen Windschatten zu sichern. Vettel quetschte sich vor Verstappen und Pérez, die kurz zuvor die Box verlassen hatten, und die beiden Red Bull Racing-Stars beschwerten sich darüber. Der Deutsche konnte nichts dafür, das Team verpasste es, den vierfachen Weltmeister zum richtigen Zeitpunkt loszuschicken.

Mehrere GP-Piloten kamen den Wänden gefährlich nahe, Esteban Ocon küsste mit dem rechten Hinterrad die Streckenbegrenzung und Hamilton vertat sich auf seiner schnellen Runde in der 16. Kurve. Der Titelverteidiger konnte dennoch den zweiten Platz hinter Sergio Pérez belegen, er kam bis auf vier Tausendstel an die Bestmarke heran. Diese fiel aber kurz darauf, denn Verstappen schaffte es 5 Tausendstel schneller als sein Red Bull Racing-Stallgefährte um die Bahn. Er legte die knapp sechs Kilometer lange Runde in 1:41,625 min zurück.

13 Minuten nach dem Q2-Start wurden erneut die roten Flaggen gezeigt. Der Grund: Daniel Ricciardo hatte seinen McLaren in der dritten Kurve in die Tecpro-Schutzmauer gesetzt. Da nur noch knapp 90 Sekunden auf der Uhr blieben, wurde das Q2 nicht mehr aufgenommen. Das war besonders bitter für Vettel, der das Top-10-Stechen als Elfter gerade einmal um drei Hundertstel verpasste.

Auch Ocon (P12), Ricciardo (P13), Räikkönen (P14) und Russell (P15) gehörten zur zweiten Gruppe der Ausgeschiedenen. Verstappen führte die Q2-Zeitenliste mit 1:41,625 min vor Pérez, Hamilton, Yuki Tsunoda, Leclerc, Sainz, Norris, Gasly, Bottas und Alonso an.

«Der Crash ist natürlich eine grosse Enttäuschung, nachdem wir mit Daniel an diesem Wochenende stetig Fortschritte hatten machen können. Ich denke, er hatte heute die Chance, ins Q3 zu fahren, aber nun müssen wir uns ganz auf Lando konzentrieren«, kommentierte McLaren-Teamchef Andreas Seidl.

Im dritten Qualifying-Segment setzte sich zunächst Leclerc mit 1:41,218 min an die Spitze vor Verstappen, Sainz, Norris, Pérez, Alonso, Hamilton, Bottas, Tsunoda und Gasly, wobei die letzten Beiden noch keine Q3-Zeit aufgestellt hatten. Leclerc profitierte auf seiner schnellen Runde vom Windschatten des vor ihm fahrenden Hamilton, der siebenfache Champion legte im Windschatten seines Teamkollegen Bottas nach und reihte sich mit 1:41,450 min auf der zweiten Position ein.

Verstappen folgte zwei Minuten vor dem Qualifying-Ende auf der dritten Position vor Gasly, der nur dreieinhalb Zehntel langsamer als der Ferrari-Star an der Spitze blieb. Sainz, Norris, Pérez, Tsunoda, Alonso und Bottas folgten auf den weiteren Positionen. Die letzte Zeitenjagd wurde unterbrochen, weil erst Yuki Tsunoda in die Streckenbegrenzung krachte und dann auch Sainz abflog, der vom Crash irritiert wurde. So durfte sich Ferrari-Ass Charles Leclerc über die Pole freuen.

Qualifying Baku

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:41,218
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:41,450
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,563
04. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:41,565
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:41,576
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:41,747
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:41,917
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:42,211
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:42,327
10. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:42,659
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:42,224
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:42,273
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:42,558
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:42,587
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:42,758
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:43,128
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,158
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:44,238
19. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, ohne Zeit (Unfall)
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, ohne Zeit (Unfall)

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