Carlos Sainz (Ferrari): «Ich bin so was von wütend»
Carlos Sainz
Wenn das möglich wäre, so hätte sich Carlos Sainz nach dem turbulenten Grossen Preis von Aserbaidschan am liebsten selber in den Hintern getreten. Der Spanier kam als Fünfter Ende der zehnten Runde zur Box, um sich harte Pirelli-Reifen abzuholen. Kurz darauf war sein Ferrari in einem Notausgang zu sehen, wo er sich mit Hilfe des Rückwärtsgangs wieder auf den Pfad der Tugend zurückmanövrierte. Am Ende wurde der Madrilene nur Achter, während sein Ferrari-Stallgefährte Charles Leclerc Platz 4 einfuhr.
Carlos Sainz sagt in einer Videokonferenz nach dem Rennen: «Schon als ich aus der Box fuhr, fand ich – seltsam, wie wenig Haftung die Reifen aufbauen. Ich verstand das nicht, denn wir hatten den harten Reifen im ersten freien Training ausprobiert, und dort haftete er prima. Ich schätze, die Piste war am Freitag wärmer als am Sonntag.»
«Jedenfalls ruderte ich ziemlich herum, die Vorderräder blockierten ständig. Als ich dann in Kurve 8 nach links lenkte, bei der schmalen Einfahrt, wo es in die Altstadt hoch geht, schätzte ich den Grip an der Vorderachse falsch ein und schlitterte geradeaus in diesen Notausgang. Wahrscheinlich hatte ich auch zu spät gebremst. Ergebnis: Beide Vorderreifen ramponiert und mehr als zwanzig Sekunden verloren.» Sainz fiel auf Rang 14 zurück.
Carlos weiter: «Ich bin so was von wütend! Ein weiteres Mal habe ich es nicht geschafft, ein durchgehend gutes Wochenende zu zeigen. Wann immer die Vorderreifen zu kalt waren, hatte ich alle Hände voll zu tun – jeweils nach dem Start und nach dem Reifenwechsel. Auch als wir im Anschluss an den Unfall von Stroll hinter dem Safety-Car fuhren und dann das Rennen wieder freigegeben wurde, neigten die Vorderräder sofort zum Blockieren, und ich verlor Ränge.»
«Immerhin konnte Ferrari zeigen, dass wir in Sachen Speed Red Bull Racing und Mercedes näherrücken. Was mich angeht, so muss ich mit den Vorderreifen besser klarkommen – und dann werden auch die Ergebnisse wieder besser.»
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebedefekt
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden, Unfall
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden, Unfall
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motordefekt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Konstrukteurs-Meisterschaft
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0