Fahrer des Tages: Ein Bier für Bernd Mayländer
Bernd Mayländer in Spa
Für viele Fans war klar, wer bei der Regen-Farce in Spa der Fahrer des Tages ist: Bernd Mayländer. Die Safety-Car-Legende, die seit mehr als 20 Jahren das Tempo vorgibt, wenn es auf der Strecke geknallt hat oder wie jetzt in Spa zu nass ist.
Es ist ein Running Gag geworden: Muss Mayländer ungewöhnlich häufig ausrücken, ist der frühere DTM-Pilot schnell ein Kandidat für die Wahl zum Fahrer des Tages.
Nach dem Drei-Runden-GP in Spa wurde deshalb mal wieder von vielen Zuschauern gefordert: Mayländer ist der Mann des Tages.
Mayländer musste lachen, als er darauf angesprochen wurde. «Für mich ist es auch das erste Mal, dass wir so etwas hatten. Bei mir war es wenigstens immer trocken. Ich bedanke mich dafür. Ich mache meinen Job, es ist ein gutes Team, und in einem guten Team macht es Spaß zu arbeiten, und das funktioniert gut», sagte er. Und kündigte an: «Ich nehme es an und trinke ein Bier drauf.»
Wie hat er die Runden auf der nassen Strecke erlebt? «Wir haben versucht zu starten, haben abgebrochen und auf die Fahrer gehört. Ich habe auch gesagt, dass es teilweise mehr Regen war als gestern. Von daher sind alle Entscheidungen richtig getroffen worden. Beim zweiten Mal war die Sicht noch schlechter, die Verhältnisse auch.»
Er verteidigte die Entscheidung, mehrere Stunden auf ein Fenster zu warten, in dem man möglicherweise hätte fahren können. «Es hat ein Fenster gegeben, wo der Regen nachlassen sollte. Es war klar, dass man auf das Fenster wartet, doch das hat es nicht gegeben», sagte Mayländer.
Zu dem Job kam Mayländer übrigens völlig überraschend durch einen Anruf im Frühjahr 1999 beim Großen Preis von San Marino in Imola.
«Damals bekam ich im Fahrerlager einen Anruf von Herbie Blash», erinnert sich der gebürtige Schorndorfer, «er und Charlie Whiting schätzten mich als Rennfahrer und fragten, ob ich als unbefleckter Pilot nicht das Safety Car fahren wollte – ab sofort. Erst in der Formel 3000 und dann im nächsten Jahr auch in der Formel 1.»
Er sagte per Handschlag zu. Ohne nach dem Honorar zu fragen.
«Diese Vereinbarung per Handschlag galt immer für das nächste Jahr», sagt Mayländer, «erst nach über zehn Jahren habe ich einen Vertrag bekommen.» Er fehlte in all den Jahren übrigens nur bei vier Rennen. Drei Rennen musste er Anfang der 2000er Jahre auslassen, weil er sich die Ferse gebrochen und einmal eine Lungen-OP auszukurieren hatte.
Belgien-GP
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 3 Runden
02. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1,8 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +4,4
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +7,7
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +12,0
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +16,3
07. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +17,8
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +20,6
09. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +22,3
10. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +23,8
11. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +27,9
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +29,8
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +32,5
14. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +39,0
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +45,4
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +55,7
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1:02,6 min
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:12,4
19. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:18,3
20. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:21,5
WM-Stand nach 12 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 202.5 Punkte
2. Verstappen 199.5
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83.5
7. Leclerc 82
8. Ricciardo 56
9. Gasly 54
10. Ocon 42
11. Alonso 38
12. Vettel 35
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Russell 13
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 311
2. Red Bull Racing 304
3. McLaren 169
4. Ferrari 166
5. Alpine 80
6. AlphaTauri 72
7. Aston Martin 53
8. Williams 20
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0