Nina Rindt: «Jochen mochte die Geschwindigkeit!»
Nina Rindt sagt über Jochen: «Der Ruhm war nicht der Grund, warum Jochen Rennen gefahren ist»
51 Jahre nach dem verheerenden Unfall von Monza gedenkt die Stadt Graz – Corona-bedingt ein Jahr später als geplant – ihres grossen Rennsport-Helden. Sogar ein neuer Stadtteil der steirischen Landeshauptstadt wird diese Woche einen Jochen Rindt-Platz erhalten.
Auch im Salzburger Hangar-7 erinnerte sich am Montag eine illustre Runde an den ersten österreichischen Formel-1-Helden Jochen Rindt. Der gebürtige Mainzer verstarb am 5. September 1970 im Alter von 28 Jahren bei einem Trainingsunfall in Monza.
Beim Begräbnis stürmten 30.000 Menschen den Grazer Friedhof. Posthum wurde Rindt dann Weltmeister. Rindts Gattin Nina erklärte zum Ruhm des Mannes mit der verwegenen Frisur: «Ich kann eigentlich nicht wirklich verstehen, wie er eine solche Legende geworden ist. In anderen Ländern wird das eigentlich nicht so enorm gefeiert.»
Nina Rindt sagt weiter: «Ich wusste natürlich schon, dass er der erste grosse Rennfahrer war. Ich weiss nicht, ob er das alles so wahrgenommen hat. Aber der Ruhm war nicht der Grund, warum Jochen Rennen gefahren ist. Er mochte einfach die Geschwindigkeit.»
Nina Rindt hat heute noch viele Freunde aus dem damaligen Formel 1-Wanderzirkus, wie die Familie von Jackie Stewart (82): «Wir wohnen heute nur zwei Minuten voneinander am Genfer See entfernt. Wir haben zuletzt noch gemeinsam mit Jackie und seiner Frau Helen gegessen.»
Rindts Freund Peter Peter – selbst einst Rennfahrer – erklärt: «Jochen mit seiner Ausstrahlung hat die Motorsport-Welt in Österreich bewegt. Da sind wir alle mitgeschwommen. Da haben wir alle profitiert. Er hat mir am Nürburgring die Ideallinie gezeigt. Ich bin dann Weltmeister in der Langstrecke geworden. Der Jochen hat einen Grundspeed gehabt. Wenn du einen Grundspeed hast, dann ist das schon extrem wichtig. Er war ein Klassenbester als Fahrer, das war unbestritten.»