Sebastian Vettel-Patzer: Wieso gab Aston Martin nach?
Sebastian Vettel
Aston Martin-Fahrer Sebastian Vettel kam Ende der 37. Runde an die Box, um profillose Pirelli mittelharter Mischung abzuholen – der vierfache Weltmeister ging volles Risiko. Schon bald wurde klar, was Vettel am Funk bestätigte: «Das funktioniert nicht.» Der Heppenheimer kam erneut an die Box, dieses Mal für frische Intermediates, am Ende wurde er abgeschlagen 18.
Vettel erklärte seine Entscheidung nach dem Rennen so: «Ich wollte das Experiment wagen, weil auf den Intermediate-Reifen nicht mehr viel Profil zu erkennen war. Die Piste in der Türkei baut viel Grip auf, also dachte ich mir – wenn wir hier mit abgefahrenen Inters fahren, die im Grunde nichts Anderes sind als Slicks, dann kann ich es genau so gut mit richtigen Slicks versuchen. Aber ich habe es nicht geschafft, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Ich bin enttäuscht. Meine Entscheidung war die falsche. Wir hätten hier vielleicht zwei Punkte herausholen können, nun stehen wir mit leeren Händen da.»
«Mit den Intermediates sorgfältig umzugehen, fand ich verhältnismässig einfach. Aber ich fand, dass wir mit abgefahrenen Inters keinen Fortschritt erreichen. Letztlich war die Bahn für Trockenreifen eben zu feucht, und wenn du die Oberfläche eines neuen Slick-Reifens nicht abschmirgeln kannst, damit er sich richtig mit der Bahn verzahnt, dann wird es ganz schwierig. Letztlich muss ich das alles auf meine Kappe nehmen.»
Gute Frage zahlreicher Fans: Wieso gab es vom Kommandostand bei Aston Martin nicht mehr Gegenwind für Vettel? Teamchef Otmar Szafnauer sagt dazu: «Seb wollte zocken, wir haben dazu nicht Nein gesagt. Wir sind so vorgegangen, weil wir die Entscheidung zum Reifenwechsel bei abtrocknender Bahn üblicherweise dem Piloten überlassen. Wenn es umgekehrt wird, es also zu regnen beginnt und die Bahn nass wird, dann geht das bei uns genau umgekehrt – dann entscheiden wird.»
«Nur wenige Piloten haben so viel Erfahrung wie Sebastian Vettel. Wenn er also der Meinung ist, man kann den Einsatz von Slicks versuchen, wieso sollen wir dann dagegen sein? Hätte alles geklappt und Seb hätte ein gutes Ergebnis eingefahren, dann wären alle happy gewesen. Aber es ist halt nicht für uns gelaufen. Ohne Risiko gibt es in diesem Sport aber auch keine Belohnung.»
Grosser Preis der Türkei
01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
WM-Stand nach 16 von 22 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 262,5 Punkte
2. Hamilton 256,5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116,5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 433,5
2. Red Bull Racing 397,5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232,5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0