Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Lewis Hamilton (Mercedes): Einer Blamage entgangen

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton in der Türkei

Lewis Hamilton in der Türkei

Unter Fans von Lewis Hamilton bleibt die Ansicht: Mercedes hätte dem Weltmeister vertrauen und ihn im Türkei-GP durchfahren lassen sollen. Der leitende Techniker James Allison bezieht Stellung.

Noch während der Grosse Preis der Türkei lief, war der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton davon überzeugt: Seine Strategen haben einen Riesenbock geschossen. Unmittelbar nach dem Rennen und Rang 5 knurrte der Brite: «Ich hätte meinem Bauchgefühl vertrauen sollen.»

Es ging um die Frage: Reifen wechseln oder durchfahren? Hamilton glaubte, er hätte Dritter werden können. Die Mercedes-Strategen befürchteten, dass Lewis mit abbauenden Reifen weit zurückfallen würde oder gar ausfällt, wenn seine Walzen die Strapazen nicht mehr aushalten.

Aber unter Fans des 100-fachen GP-Siegers hält sich hartnäckig die Meinung: Mercedes hat falsch gehandelt, immerhin sei doch Esteban Ocon der beste Beweis dafür, dass man tatsächlich ohne Stopp hätte durchfahren können. Die Fans vergessen dabei aber einen wichtigen Punkt, wie der leitende Mercedes-Techniker James Allison in einem YouTube-Video von Mercedes darlegt.

James Allison sagt: «Was wir mit Bestimmtheit sagen können – der optimale Zeitpunkt zum Abholen eines frischen Satzes Intermediate-Reifen wäre um Runde 36 oder 37 gewesen. Aber bis uns klar wurde, dass wir wechseln müssen, verstrich Zeit, zu dieser Einsicht kamen wir ungefähr in Runde 41. Das wäre für einen Stopp auch noch in Ordnung gewesen, dann hätten wir wohl einen vierten Platz eingefahren.»

«Stattdessen liessen sich Hamilton mit abbauenden Reifen auf der Bahn, aber je länger es dauerte, desto klarer wurde – es wird nicht reichen, mit diesem einen Satz durchzukommen. Unseren Berechnungen zufolge würden die Rundenzeiten mehr und mehr steigen, so dass alles viel schlimmer werden würde, mit einer Platzierung um den siebten oder achten Platz herum.»

Mercedes holte Hamilton daher acht Runden vor Schluss herein, Lewis rettete einen fünften Platz. Und was ist nun mit Ocon? Um seine abgenutzten Reifen zu schützen, musste der Franzose mehr und mehr Tempo rausnehmen, am Ende kreuzte er nur sieben Zehntelsekunden vor Antonio Giovinazzi als Zehnter die Ziellinie. Ocon: «Wenige Kurven mehr und Antonio hätte mich geschnappt.»

Grosser Preis der Türkei

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 262,5 Punkte
2. Hamilton 256,5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116,5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 433,5
2. Red Bull Racing 397,5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232,5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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