Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mick Schumacher ist fasziniert: «Dschidda wie Macau»

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

Formel-2-Meister Mick Schumacher hat eine Schwäche für Strassenkurse, da ist der sauschnelle Jeddah Corniche Circuit ganz seine Kragenweite. Der GP-Pilot von Haas sagt, was er erwartet.

Die Saudis haben nichts weniger ins Auge gefasst, als den schnellsten Strassenkurs der Welt zu bauen. Nach erstem Augenschein auf dem Gelände des Jeddah Corniche Circuit wird bald klar: Dieses Ziel wird lässig abgehakt, denn von allen Strecken im 2021er Programm werden nur die Durchschnitts-Tempi in Monza noch höher sein!

In Dschidda wird die Marke von 250 Sachen Schnitt geknackt, da kann selbst Baku mit seiner langen Gerade einpacken. Mick Schumacher war schon immer ein Fan von Strassenkursen, daher ist der 22-jährige Ferrari-Zögling in Diensten des GP-Rennstalls Haas besonders heiss aufs Fahren in der saudi-arabischen Nacht.

Experten wie Ralf Schumacher oder Damon Hill können sich am 5. Dezember einen chaotischen Rennverlauf gut vorstellen, denn die Mauern stehen hier nahe, viel Spielraum für Fehler bleibt nicht. Und genau das ist einer der Aspekte, den Formel-2-Champion Mick Schumacher so faszinierend findet.

Mick sagt über seine Vorliebe für Strassenkurse auf diese Frage von SPEEDWEEK.com in Dschidda: «Die Streckenbegrenzung auf solch einem Kurs steht sehr nahe, das erfordert ein extrem hohes Niveau an Konzentration, ganz besonders im Rennen.»

«Meine erste richtige Strassenkurs-Erfahrung war die Formel-3-Strecke von Macau, und die hat mir auf Anhieb extrem viel Spass gemacht. Ich fand das prickelnd, und ich finde, dass der Kurs hier in Dschidda durchaus ein wenig Macau-Flair hat.»

«Als interessanteste Stelle scheint die Passage der Kurven 5 bis 9 extrem schnell zu sein. Ich glaube, das wird die schwierigste Stelle der Bahn. Ich freue mich auch auf die überhöhte Kurve 13.»

«Im Moment ist die Strecke noch sehr schmutzig, mal sehen, wie das dann im ersten freien Training sein wird. Von daher wird das erste Gefühl vielleicht nicht das beste sein. Das lässt sich dann letztlich mit den Eindrücken aus dem Simulator nicht vergleichen.»

«Das ist alles sehr eng, und ich glaube, wir werden einige Mauerküsse erleben und rote Flaggen.»

Fast ein Jahr Formel 1 ist beinahe vorbei, was hat Mick eigentlich von Land und Leuten mitbekommen? Schumacher sagt: «Da Corona noch immer einen erheblichen Teil unserer Leben beeinträchtigt, habe ich leider nicht so viel gesehen. Ich hatte die Chance, in Mexiko ein wenig herumzufahren, in Austin auch etwas, aber das hielt sich alles in Grenzen. In Sao Paulo hatte ich die Chance, über die Stadt zu fliegen, was ich sehr interessant fand. Aber mich wirklich ins Getümmel zu werfen und das intensiv zu erleben, das geht derzeit nicht. Klar reizt es mich, mehr zu entdecken, aber letztlich bin ich als Formel-1-Fahrer auch so viel auf Achse, dass ich zwischendurch dann ganz gerne zuhause bin.»

Gute Frage an Mick: Was bekommt er eigentlich von den Spitzenautos mit, wenn er den Mercedes oder den Red Bull Racing-Renner aus der Nähe sieht? Mick schmunzelt: «Leider sehe ich sie in der Regel nur kurz und von hinten! Was da vorne abgeht, ist für uns schwierig zu erfassen. Klar siehst du schon, wie gut diese Renner liegen, und es wird auch klar, wieso Ferrari und McLaren WM-Rang 3 unter sich ausmachen. Ich gucke mir auch regelmässig Videos an, um das Handling anderer Autos zu studieren.»

Micks Freund Sebastian Vettel hat ja schon den Titel «Inspektor Seb» verpasst bekommen, weil er im Parc-Fermé regelmässig die gegnerischen Autos inspiziert. Mick sagt: «Da fallen einem schon viele Details auf, und ich spreche mit lmeinen Ingenieuren auch darüber. Leider ist es bei uns in diesem Jahr aber so, dass wir dann nichts dagegen unternehmen können, weil wir ja die Entwicklung unseres Autos ganz früh eingefroren haben. Hoffentlich sieht das nächstes Jahr anders aus.»

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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