MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Partytruppe Red Bull? So wurde Adrian Newey überzeugt

Von Andreas Reiners
Christian Horner, Helmut Marko und Adrian Newey

Christian Horner, Helmut Marko und Adrian Newey

Red Bull Racing galt in den Anfängen vor allem als Partytruppe. Adrian Newey war skeptisch – verließ sich dann aber auf die Meinung eines Weggefährten.

Adrian Newey und Red Bull Racing: Diese Kombination funktioniert seit 2006 äußerst erfolgreich. Mit dem Design-Guru und Aerodynamik-Genie hat der einst grob unterschätzte österreichische Rennstall inzwischen vier Formel-1-Fahrer-WM-Titel mit Sebastian Vettel und zwei mit Max Verstappen erobert.

Als Red Bull Racing 2005 in die Formel 1 kam, hatte sich Newey längst schon einen Namen gemacht. Er hatte bereits WM-Titel mit Williams und McLaren gewonnen. Red Bull Racing hingegen war neu. Motiviert und engagiert, doch etwas fehlte.

«Was fehlte, war eine klare technische Ausrichtung», blickt Teamchef Christian Horner zurück, der damals ebenfalls neu in der Branche war. «Adrian war der Beste, den es je in der Formel 1 gegeben hat. Also ging es um die Frage, wie wir Adrian für das Red-Bull-Team gewinnen können.»

Denn der Auftrag kam ganz klar von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz. «Wenn wir uns nicht bemühen, den besten Konstrukteur zu bekommen, werden wir auch nicht die besten Fahrer und keine konkurrenzfähigen Werksmotoren bekommen», lautete seine Devise. 

Horner und Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko versuchten es zuerst wenig subtil. «Christian hat es sich in der Saison 2005 zur Gewohnheit gemacht, immer zufällig vorbeizukommen, sobald ich ins Fahrerlager kam», erinnert sich Newey.

«In Silverstone gab es einen weiteren zufälligen Austausch. Wir fingen an, uns ein bisschen mehr zu unterhalten. Dann tauchte plötzlich dieser Herr in einer schwarzen Lederjacke hinter einem Lastwagen auf und sagte: 'Ich bin Helmut Marko, hier ist meine Visitenkarte. Wir werden telefonieren.'»

Sie telefonierten. Wie wir heute wissen, war es ein gutes Gespräch.

Allerdings spielt auch der Schotte David Coulthard, den Newey aus seiner Zeit bei Williams und McLaren gut kannte und der in der ersten Formel-1-Saison 2005 Red-Bull-Pilot war, eine entscheidende Rolle.

Denn Coulthard überzeugte Adrian Newey davon, dass sich hinter dem Ruf von Red Bull als «Partyteam» eine seriöse, gut finanzierte, ehrgeizige und hungrige Gruppe von leidenschaftlichen Renn-Enthusiasten verbirgt, die entschlossen nach Erfolg strebte.

«David ist ein guter Freund, jemand, auf dessen Urteil ich sehr vertraue, und David gab mir grünes Licht. Red Bull Racing veranstaltete immer große Partys. War dies ein Team, das ernst genommen werden würde? Wenn man hinter diese Fassade blickte, sah es für mich so aus, als wären alle nötigen Bausteine vorhanden.»

Adrian Newey sollte in den Folgejahren erfolgreich mithelfen, sie zusammenzufügen und aus Red Bull ein Siegerteam zu machen.


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