Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mike Krack (Aston Martin): «Auto ohne Schwächen»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso (vorne) und Lance Stroll (hinten) beim Grossen Preis von Österreich

Fernando Alonso (vorne) und Lance Stroll (hinten) beim Grossen Preis von Österreich

​Was kann Aston Martin auf der Heimstrecke von Silverstone gegen Red Bull Racing, Ferrari und Mercedes ausrichten? Teamchef Mike Krack ist zuversichtlich, dass Fernando Alonso und Lance Stroll eine starke Leistung zeigen

Aston Martin ist sportlich die Überraschung der ersten Formel-1-Saisonhälfte 2023. Lange hielten die Grünen Rang 2 im Konstrukteurs-Pokal hinter Red Bull Racing, derzeit liegen sie nur drei Punkte hinter Mercedes auf Zwischenrang 3, die Leistungen vor allem von Fernando Alonso sind überaus eindrucksvoll.

Was kann Aston Martin nun beim Heimrennen auf der ehrwürdigen Silverstone-Rennstrecke ausrichten? Teamchef Mike Krack auf diese Frage von SPEEDWEEK.com im Fahrerlager des Silverstone Circuit: «Ich glaube, dass Red Bull Racing auch hier vorne liegen wird, aber dann folgen Ferrari, Mercedes und wir, und klar wollen wir auf Augenhöhe mit Mercedes und Ferrari sein. Einige Rennställe haben in den letzten Wochen markante Forschritte erzielt, die Fans dürfen sich auf einen herrlichen Mehrkampf freuen.»

In Österreich zeichnete sich ein ähnliches Bild ab wie in Spanien – Aston Martin nicht ganz so konkurrenzfähig wie auf anderen Strecken. Mike Krack bestätigt: «Da gibt es Ähnlichkeiten beim Pisten-Layout. Ich würde jetzt nicht sagen, dass solche Strecken gewisse Schwächen unseres Autos aufdecken. Immerhin haben wir in Österreich 21 Punkte erobert. Ich glaube sogar, dass unsere grosse Stärke des Modells AMR23 darin besteht, dass es keine Schwächen hat. Aber in Spanien war Mercedes schneller, in Österreich war Ferrari schneller.»

«Wenn wir ein Wochenende erleben, an welchem wir nicht ganz so konkurrenzfähig sind wie erhofft, dann besteht das Ziel darin, das Beste daraus zu machen. Österreich ist eine ganz besondere Strecke. Die Runde ist so kurz, dass die Abstände zwischen den Autos sehr klein sind. Ein minimaler Fehler kann maximale Auswirkungen haben. Dazu kommt, dass der verstellbare Heckflügel DRS erheblichen Einfluss auf die Rundenzeit hat. Das ist ein Bereich, wo wir stärker werden müssen. »

«Nochmals: Unser Auto hat keine bestimmte Schwäche, welche wir ausmerzen müssen, wir müssen durchs Band in allen Bereichen besser werden, wenn wir näher an Red Bull Racing heranrücken wollen.»>

Der bisherige Saisonverlauf hat gezeigt: Die Leistungsfähigkeit zwischen Aston Martin, Ferrari und Mercedes variiert je nach Pistenart. Wie sehr kann Mike Krack vorausahnen, wie sich ein Wochenende entwickelt? «Wir denken nicht zu sehr an die Gegner, wir versuchen vielmehr, unsere Leistung zu maximieren. Es gab auch Wochenenden, an welchen Ferrari oder Mercedes mehr Mühe hatten als wir erwartet hätten.»

«Ich habe mir die ersten neun Läufe nochmals genau angeschaut, und es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich sich diese drei Teams auf den verschiedenen Strecken geschlagen haben. Es ist wirklich so, dass ein Pistenlayout besser zu einem Rennwagen passen kann als zu einem anderen. Dazu kommen operationelle Fehler. Ich glaube, wir, Ferrari und Mercedes werden weiterhin dicht beisammen liegen, Red Bull Racing wir noch eine Weile einen Vorteil haben.»

«Wenn ich es mir so überlege, dann muss ich einen Moment innehalten und mir wieder einmal bewusst werden, auf welchem Niveau wir 2023 fahren können. Wir dürfen wirklich stolz darauf sein, welchen Fortschritt wir gemessen an 2022 erreicht haben. Und wenn wir diese ersten neun Grands Prix betrachten, dann war unsere Leistung von den drei genannten Teams wohl am gleichmässigsten stark.»

Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:33,607 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +5,155 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,188 sec
04. Lando Norris (GB), McLaren, +26,327 sec
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +30,317 sec
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +31,377 sec
07. George Russell (GB), Mercedes, +48,403 sec
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,196 sec
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +59,043 sec
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:07,667 sec
11. Alex Albon (T), Williams, +1:19,767
12. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Motorschaden

WM-Stand (nach 9 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 229 Punkte
02. Pérez 148
03. Alonso 131
04. Hamilton 106
05. Sainz 82
06. Leclerc 72
07. Russell 72
08. Stroll 44
09. Ocon 31
10. Norris 24
11. Gasly 16
12. Hülkenberg 9
13. Albon 7
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 377 Punkte
02. Mercedes 178
03. Aston Martin 175
04. Ferrari 154
05. Alpine 47
06. McLaren 29
07. Haas 11
08. Alfa Romeo 9
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2

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