MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Red Bull-Fahrerwechsel: Nur die Leistung zählt

Von Mathias Brunner
Max Verstappen, Daniil Kvyat, Carlos Sainz und Daniel Ricciardo – viel Bewegung im Laufe der Jahre

Max Verstappen, Daniil Kvyat, Carlos Sainz und Daniel Ricciardo – viel Bewegung im Laufe der Jahre

​Am 11. Juli wurde bekannt: Nyck de Vries muss bei AlphaTauri gehen, für ihn steigt GP-Routinier Daniel Ricciardo ein. Die letzten Jahre zeigen: Red Bull hat bei mangelnden Leistungen selten gezögert.

Nyck de Vries ist nicht mehr AlphaTauri-Fahrer: Der 28-jährige Niederländer konnte in zehn Grands Prix 2023 kein einziges Mal punkten, das war Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zu wenig. Die erhoffte Leistungssteigerung des Formel-2- und Formel-E-Champions kam nicht, also wurde gehandelt. Ab dem Grossen Preis von Ungarn (23. Juli) kehrt der achtfache GP-Sieger Daniel Ricciardo in die Startaufstellung zurück.

Seit Red Bull in die Formel 1 eingestiegen ist, gab es immer wieder Piloten, die sich schwertaten, sei dies bei Red Bull Racing oder beim RBR-Ausbildungsteam AlphaTauri (früher Toro Rosso). Und es wurde jeweils flott gehandelt.

2005 sass der routinierte Schotte David Coulthard die ganze Saison im Auto, im zweiten Cockpit wechselten sich der Italiener Vitantonio Liuzzi und der Österreicher Christian Klien ab. Für 2006 wurde Tonio Liuzzi in einen Toro Rosso gesetzt, Klien durfte bleiben.

Doch 2006 konnte sich der Vorarlberger Klien gegen GP-Sieger Coulthard zu wenig behaupten, er wurde für die letzten drei Rennen der Saison durch den Niederländer Robert Doornbos ersetzt. Dessen Zeit bei RBR war ebenfalls begrenzt, für 2007 holte Red Bull Racing den Australier Mark Webber.

2007 hatte Toro Rosso-Teamchef Franz Tost die Nase voll vom aufmüpfigen US-Amerikaner Scott Speed, stattdessen holte Red Bull während der Saison den jungen Sebastian Vettel ins Team. Vettel bedankte sich mit einem sensationellen GP-Sieg 2008 in Monza und später mit vier WM-Titeln bei Red Bull Racing (2010 bis 2013).

2009 war die Zeit des früheren IndyCar-Champions Sébastien Bourdais bei Toro Rosso abgelaufen, Red Bull setzte ab Ungarn den jungen Jaime Alguersuari ins Auto, damals mit 19 Jahren und 125 Tagen der jüngste GP-Fahrer.

Ende 2011 wagte Toro Rosso einen Neuanfang: Statt des Westschweizers Sébastien Buemi und des Spaniers Alguersuari kamen der Franzose Jean-Éric Vergne und der Australier Daniel Ricciardo.

Für 2015 holte Red Bull den Russen Daniil Kvyat von Toro Rosso zu RBR, aber im Frühling 2016 drängte sich eine bessere Lösung auf: Max Verstappen rückte von Toro Rosso zu RBR, Kvyat ging den umgekehrten Weg. Verstappen gewann seinen ersten Grand Prix für Red Bull Racing sensationell in Spanien.

Viel Bewegung 2017 bei Toro Rosso: Carlos Sainz zog zu Renault, um dort Jolyon Palmer zu ersetzen. Also wurde Kvyat zurückgeholt. Pierre Gasly sass nur fallweise im Auto, weil er gleichzeitig Super Formula in Japan fuhr. Dann wurde der Neuseeländer Brendon Hartley geholt.

Erneut ein Platzwechsel bei RBR in der Saison 2019: Gasly konnte als Stallgefährte von Max Verstappen nicht überzeugen, er musste zurück zu Toro Rosso, von dort kam der Thai-Brite Alex Albon zu RBR. Ende 2021 wurde der Vertrag von Albon nicht verlängert, der routinierte Sergio Pérez wurde engagiert.

2023 nun das jüngste Kapitel: Nyck de Vries nach zehn Rennen ersetzt durch GP-Routinier Daniel Ricciardo, der Niederländer ohne Punkte.

Aber der Platztausch hat noch einen anderen Hintergrund als die Erfolglosigkeit von de Vries – der diesjährige AlphaTauri-Renner ist zu wenig schnell, und die jüngsten Verbesserungen in England haben auf der Stoppuhr noch nicht gebracht, was sich das Team davon versprochen hat. Nun ist ein erfahrener Mann wie Ricciardo Gold wert.

Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:16,938 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,798 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,783
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,776
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,206
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,882
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,193
08. Alex Albon (T), Williams, +17,878
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,689
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,448
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +23,632
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,830
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +26,663
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +27,483
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +29,820
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +31,225
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +33,128
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Motorschaden
Esteban Ocon (F), Alpine, Hydraulikdefekt

WM-Stand (nach 10 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 255 Punkte
02. Pérez 156
03. Alonso 137
04. Hamilton 121
05. Sainz 83
06. Russell 82
07. Leclerc 74
08. Stroll 44
09. Norris 42
10. Ocon 31
11. Piastri 17
12. Gasly 16
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 411 Punkte
02. Mercedes 203
03. Aston Martin 181
04. Ferrari 157
05. McLaren 59
06. Alpine 47
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 2

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