Verstappen nur 5.: «Weiss nicht, ob das sinnvoll ist»
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko brachte die Action auf dem Las Vegas Strip Circuit auf den Punkt: «Wenigstens können wir vor unserem WM-Rivalen Lando Norris ins Rennen gehen.»
Max Verstappen hat im Abschlusstraining zum Strassen-GP in Nevada den fünften Startplatz erkämpft, Norris steht einen Rang hinter ihm. Auf die Pole von George Russell fehlten Max mehr als drei Zehntelsekunden, und auch Carlos Sainz in Startreihe 1 war ausser Reichweite.
Aber der bald vierfache Formel-1-Champion weiss: Mit einer besseren Runde hätte er die Zeit von Pierre Gasly knacken können.
Danach sprach der 62-fache GP-Sieger über den unpassenden Heckflügel, den Red Bull Racing nach Las Vegas gebracht hatte. Es ist ja nicht so, dass RBR sich da einfach vertan und vergessen hat, den richtigen Flügel mitzunehmen. Fakt ist vielmehr, wie schon am Monza-GP-Wochenende festgehalten, dass der Rennstall aus Milton Keynes für diese besonderen Verhältnisse keinen speziellen Flügel gebaut hat.
Verstappen sagte in Monza, was auch für Las Vegas Gültigkeit hat: «Das Team hat beschlossen, das Geld für Anderes auszugeben als für einen extrem windschlüpfigen, besonderen Heckflügel für Highspeed-Rennstrecken. Aber das ist nicht neu. Den hatten wir in den letzten Jahren auch nicht. Nur fiel das damals nicht so auf, weil wir ein überlegendes Auto hatten, das mangelnde Topspeed kompensieren konnte. Wenn du dann aber Schwierigkeiten mit dem Fahrzeug hast, dann wird das durch einen unpassenden Flügel nur noch schlimmer.»
Nun in Las Vegas vertieft Max: «Als wir in die Flügelauto-Epoche traten, ist im Team entschieden worden, auf den Bau eines solch speziellen Flügels zu verzichten. Wir setzten die Prioritäten anders. Was die Saison 2025 angeht, so werden wir diese Entscheidung vielleicht überdenken müssen.»
Verstappen wägt Pro und Contra ab. «Wir haben jetzt noch ein Jahr mit diesem Reglement, ich weiss nicht, ob es sinnvoll ist, letztlich für zwei Rennen einen besonderen Heckflügel zu bauen. Auf der anderen Seite fühlt es sich natürlich für mich ein wenig an, als ob wir da die Chancen in zwei Rennen wegwerfen.»
Red Bull Racing modifizierte nach dem schwierigen ersten Trainingstag den Flügel, indem zunächst am Zusatz-Element der Gurney-Flap entfernt wurde.
Über den Trick mit der heute «Gurney flap» genannten Lippe stolperte die US-amerikanische Rennlegende Dan Gurney eher zufällig: Er erkannte, dass eine schmale Abrisskante an einem Flügel den Abtrieb markant verbessert, den Luftwiderstand aber mässig beeinträchtigt.
Aber damit nicht genug: Neben dem Entfernen der Gurney-Lippe wurde bei RBR der Flügel auch so verändert, dass der komplette obere Bereich schmaler gestaltet wurde (siehe unser Foto). Ergebnis: Top-Speed nicht mehr 10 km/h langsamer als jene von Mercedes, sondern in der Quali nur noch um 3 km/h.
Qualifying, Las Vegas
01. George Russell (GB), Mercedes, 1:32,312 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:32,410
03. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:32,664
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:32,783
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32,797
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,008
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:33,029
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,033
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:33,062
10. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:48,106
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:33,221
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:33,297
13. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:33,566
14. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:34,749
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:34,257
16. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:34,155
17. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:34,258
18. Alex Albon (T), Williams, 1:34,425
19. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:34,430
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34,484