George Russell, Max Verstappen: Eiszeit in Australien

Max Verstappen und George Russell
Im letzten Teil der Formel-1-Saison 2024 gerieten Mercedes-Fahrer George Russell und Weltmeister Max Verstappen heftig aneinander. Vor dem WM-Auftakt in Australien wird klar: Die Eiszeit zwischen den beiden wird auch im Albert Park von Melbourne zu spüren sein.
Aber wie kam das alles? Es war DAS Thema im Fahrerlager des Yas Marina Circuit vor dem WM-Finale 2024: Der von Katar nach Abu Dhabi und in die Öffentlichkeit getragene Streit zwischen Mercedes-Fahrer George Russell und Red Bull Racing-Star Max Verstappen.
Verstappen hielt Russell für eine hinterlistige Schlange, Russell wiederum Verstappen für einen Schulhof-Tyrannen, der glaubt, er komme mit allem durch. Einig waren sich die beiden nur in diesem einen Satz: «Ich habe jeden Respekt vor ihm verloren.»
Der Auslöser, nachdem die beiden schon das eine oder andere Duell ausgefochten hatten: Der Engländer lief im Katar-Training auf den Red Bull Racing-Renner des Niederländers auf, Russell jammerte am Funk sofort, er sei übel aufgehalten worden. Damit fand er bei der FIA erstaunlicherweise Gehör, die Verstappen die ungewöhnliche Strafe von einem Platz zurück aufbrummten.
Das Pikante dabei: Verstappen verlor dadurch die Katar-Pole an – George Russell.
Danach war Verstappen echt bedient: «Da in dieser Saison für mich alles entschieden ist, wollte ich niemandem die Vorbereitung seiner schnellen Runde zerstören, und dann kassiere ich dafür auch noch eine Strafe.»
Klar wurden Russell und Verstappen zu den Regelhütern zitiert. Max weiter: «Ich war schon oft in diesem Raum, aber ich habe noch nie jemanden erlebt, der so klar versucht hat, jemanden zu verarschen.»
Im Rahmen der grossen Formel-1-Show in London sagte der dreifache GP-Sieger Russell: «Wir haben uns nicht ausgesprochen, aber ich habe auch keine Bedenken wegen seiner Fahrweise oder wegen irgendetwas Anderem. Aus meiner Sicht hat es Max Verstappen damals übertrieben, und ich habe klargemacht, dass ich mir das nicht gefallen lasse.»
Gegenüber der BBC meint der 128-fache GP-Teilnehmer nun: «Wir sind uns einfach nicht grün. Ich wollte mich nicht herumkommandieren lassen. Die Leute scheinen vor ihm immer zurückzuschrecken. Aber ich bin nicht hier, um mit einem Weltmeister befreundet zu sein. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen. Und genau das ist auch seine Mentalität. Wir haben nichts füreinander übrig. Ich hatte noch nie Angst, gegen Max anzutreten. Ich habe immer einen Kampf geliefert.»
Russell erkennt keinen weiteren Gesprächsbedarf: «Ich habe keine Absicht, eine Aussprache zu suchen. Letztes Jahr sind die Dinge ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Doch das war damals. Wir werden nicht wieder zu besten Freunden werden, das steht fest.»