Prognose für Ferrari: Mit Lewis Hamilton ganz daneben
Giedo van der Garde (40) hat eine anständige Rennfahrer-Karriere gezeigt. Der Niederländer, Meister der Formel Renault 3.5 des Jahres 2008 und in der Formel 1 mit Caterham an der Arbeit (2013), ist der Königsklasse als GP-Experte verbunden geblieben, und der Landsmann von Max Verstappen traut seinen Augen nicht, was sich da in der WM 2025 abspielt.
Bei unseren Kollegen von racingnews365 sagte van der Garde im vergangenen Winter: «Lewis Hamilton wird 17 bis 18 Podiumsplätze holen, ich kann mir vorstellen, dass er mit Max Verstappen bis zum letzten Rennen um den Titel kämpfen wird.»
Davon ist der Engländer heute weit entfernt. Er ist WM-Siebter, mit eben mal 31 Punkten und keinem GP-Podestplatz (aber mit einem Sieg im Sprint in China).
Heute mit seiner Aussage konfrontiert, muss van der Garde lachen: «Es wäre toll gewesen, wenn das passiert wäre, nicht? Das war mein Bauchgefühl, und ganz ehrlich – da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Man hofft einfach, dass es ein Erfolg wird, wenn Hamilton so einen Wechsel zu Ferrari macht. Aber fair ist fair, er hat von seinem Teamkollegen Charles Leclerc eine schallende Ohrfeige erhalten.»
Was also läuft schief?
Der 40-jährige van der Garde sagt sofort: «Selbstvertrauen. Das ist das Wichtigste. Als Lewis in die Formel 1 kam, war er eine Kanone, jung und eifrig und sofort ein Titelkandidat. Bei McLaren sass er neben Fernando Alonso, und später wusste er bei Mercedes mit Nico Rosberg, dass er die Oberhand hat, er hatte ihn seit dem Kartsport ziemlich leicht geschlagen.»
«Aber heute hat es Hamilton mit einer anderen Generation zu tun. Er wird älter und hat auch einen Rückschlag erlitten, als er 2021 gegen Max Verstappen seinen achten Weltmeistertitel nicht holte. Dann hatte er jahrelang bei Mercedes nicht das Auto, um ganz vorne mitzufahren, obwohl er letztes Jahr einige gute Rennen gezeigt hat.»
«Die jüngeren Fahrer scheinen die Fahrtechnik mit der aktuellen Auto-Generation ein bisschen besser zu beherrschen. Das ist im Moment ein Problem, dem er nicht so einfach entkommen kann.»
«Lewis und ich, wir gehören der gleichen Fahrergenration an, der Fahrstil, der uns damals eingeimpft wurde, unterscheidet sich einfach von jenem der Generation Verstappen, Leclerc, Russell und Norris. Sie fahren anders, ein bisschen runder und können mit einem lebhaften Heck besser umgehen.»
«Wenn wir zur Generation vor fünf oder sechs Jahren zurückgehen würden, wäre er immer noch überlegen. Aber mit der neuen Generation hat er einfach mehr zu kämpfen. Man ändert seinen Fahrstil nicht einfach so. Man kann hier und da etwas ausprobieren, aber man greift immer noch auf sein Basiswissen zurück.»
Van der Garde glaubt aber auch: «Wenn er sein Auto so hintrimmen kann, dass es an der Hinterachse stabil ist, dann kann er noch immer die Kurve kriegen, dann kann er wieder ins Spiel kommen. Natürlich ist Lewis Hamilton immer noch superschnell. Das ist noch nicht vorbei.»
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:21:06,758 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, + 2,843 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,104
04. Lando Norris (GB), McLaren, +9,196
05. George Russell (GB), Mercedes, +27,236
06. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +34,688
07. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,073
08. Carlos Sainz (E), Williams, +64,630
09. Alex Albon (T), Williams, +66,515
10. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 67,091
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +75,917
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +78,451
13. Oliver Bearman (GB), Haas, +79,194
14. Esteban Ocon (F), Haas, +99,723
15. Nico Hülkenberg (D), Sauber, + 1 Runde
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, + 1 Runde
17. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, + 1 Runde
18. Jack Doohan (AUS), Alpine, + 1 Runde
Out
Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, Unfallschaden
Pierre Gasly (F), Alpine, Unfallschaden
WM-Stand (nach 5 von 24 Grands Prix und 1 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 99 Punkte
02. Norris 89
03. Verstappen 87
04. Russell 73
05. Leclerc 47
06. Antonelli 38
07. Hamilton 31
08. Albon 20
09. Ocon 14
08. Stroll 10
11. Gasly 6
12. Hülkenberg 6
13. Bearman 6
14. Tsunoda 5
15. Hadjar 5
16. Sainz 5
17. Alonso 0
18. Lawson 0
19. Doohan 0
20. Bortoleto 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 188 Punkte
02. Mercedes 111
03. Red Bull Racing 89
04. Ferrari 78
05. Williams 25
06. Haas 20
07. Aston Martin 10
08. Racing Bulls 8
09. Alpine 6
10. Sauber 6