Formel-1-Rückblick: Die Superlative des Jahres
Vergne und Ricciardo machen gute Laune
Was für ein Formel-1-Jahr! Selbst langjährige Kenner wie RTL-F1-Experte Christian Danner schwärmen: «Das war eine Grand-Prix-Saison voller Leckerbissen, und immer wenn wir geglaubt haben, wir hätten schon alles gesehen, geschah wieder etwas Unerwartetes.»
In einer kleinen Serie lassen wir das Jahr für Sie Revue passieren, zwölf Monate an zwölf Tagen. Und weil 2012 ein Jahr der Superlative gewesen ist, haben wir unsere ganz persönlichen Höhepunkte herausgesucht.
August
Das lockerste Interview
Nicht immer kommt es bei Gruppen-Interviews zu Glanzleistungen. Bei einem Gespräch mit den damaligen (und künftigen?) Force-India-Fahrern Paul Di Resta und Adrian Sutil gab der Schotte 2011 so nartnäckig einsilbige Antworten, bis meine Kollegin Vanessa Georgoulas das Interview abbrach. Mehr Glück hatte sie mit den Toro-Rosso-Fahrern Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne, die in Plauderlaune waren und auch mit Fachwissen über die Heimat glänzten. Auf die Frage, wer denn mehr Fans habe, meinte Vergne: «Er hat mehr Twitter-Freunde, aber Australien ist ja auch ein ganzer Kontinent …» Ricciardo fiel ihm ins Wort: «Aber Australien ist dünn besiedelt, wie viele Franzosen gibt es denn auf der Welt?» Vergne: «Keine Ahnung, ich glaube etwa 65 Millionen.» Ricciardo triumphierend: «Ha! In Australien sind’s nur 20 Millionen …»
Der weitsichtigste Loskäufer
So richtig zur Ruhe kam Michael Schumacher in der Sommerpause nicht. Er tat sich schwer mit der Entscheidungsfindung – aufhören oder noch ein Jahr fahren? Und da stand ja auch noch sein 300. Grand Prix an, passenderweise in seinem Wohnzimmer, in Spa-Francorchamps, wo er 1991 debütiert und wo er 1992 erstmals gewonnen hatte. Sein langjähriger Manager Willi Weber hielt zur Feierstunde fest: «Später wollten alle an der Schumi-Lotterie teilnehmen, aber der Einzige, der damals ein Los gekauft hatte, war ich.»
Die exakteste Statistik
Nicht alle waren in der Sommerpause der Formel 1 untätig: Während der Vorbereitung auf den Belgien-GP wurden entlang des Traditionskurses von Spa-Francorchamps 92017 Altreifen aufgeschichtet. Was die Frage aufwirft: Wer um alles in der Welt zählt so etwas?
Die passendsten Farben
Einige Puristen bemängelten in Belgien, dass der Veranstalter mit den gelb-roten Randsteinen einen etwas gar tiefen Knicks vor Hauptsponsor Shell mache. Aber Pierre Abat, verantwortlich für den Unterhalt der Rennstrecke, beteuert: «Das ist reiner Zufall. Die Farbwahl bezieht sich vielmehr auf die Region Wallonien.» Deren Logo: ein roter Hahn auf gelbem Grund.