Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton: Britischer Löwe

Von Elmar Brümmer
Wer Rennfahrer aus Britannien ist, und zufällig ins Programmheft beim Großen Preis von Großbritannien geguckt hat, der musste schlucken.

In Silverstone wurde die Formel 1 erfunden, keine andere Nation hat hier so viele Siege eingefahren wie die Gastgeber – 21 nämlich, was 33 Prozent entspricht. Eine Quote, die sonst keine Nation auf eigenem Territorium auch nur annähernd je erreicht hat.

Und dann war da das Jahr 1963. Vor einem halben Jahrhundert gewannen britische Fahrer neun von zehn Rennen der Saison mit britischen Motoren und britischen Rennwagen. Sieg Nummer zehn ging damals an Ferrari, aber auch das italienische Auto wurde von John Surtees gesteuert. Die perfekte Saison, das gab es nie mehr wieder.

Dementsprechend flehte die einheimische Boulevardpresse: «Wir brauchen Lew», oder: «Für Hamilton ist es Zeit, die Formel 1 zu retten.» Easy. Man muss einfach nur an sich und die Macht der Überschriften glauben. Der 28-Jährige beherzigte bei seiner letzten schnellsten Runde in der Qualifikation den ersten Satz des Appells: «Lewis Hamilton, Dein Land braucht Dich.»

Und auf den ersten acht Runden, die sein Reifen im Rennen hielt, auch. Dann musste er um sein Leben bangen, und fuhr – pardon, bei seiner Gottesfürchtigkeit – wie der Teufel. Er hatte eine Rechnung zu begleichen mit allen, die ihm bei McLaren erst Exzentrik vorgeworfen hatten, und dann beim Wechsel zu Mercedes Fahnenflucht.

Merke: In der Formel 1 fährt man am besten für sich selbst. So kommt man vom letzten noch auf den vierten Platz. Gewinnt zwar keinen Pokal, aber ziemlich viel Achtung. Auch vor sich selbst. Das könnte entscheidend sein, wenn die Gerüchte stimmen, dass es mit On-off-Freundin Nicole Scherzinger gerade mal wieder aus ist. Warten wir’s ab. Der Mann kann kämpfen wie ein Löwe.

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