Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Gary Anderson: «Wo bleibt der Respekt für Vettel?»

Von Mathias Brunner
Vettel in Monza: Applaus von den Grid-Girls, Buhrufe aus dem Publikum

Vettel in Monza: Applaus von den Grid-Girls, Buhrufe aus dem Publikum

Noch immer geben die Buhrufe bei den Siegerehrungen von Spa-Francorchamps und Monza viel zu reden. BBC-Technikexperte Gary Anderson muss sich fremdschämen.

Neben dem Transfer von Kimi Räikkönen zu Ferrari war es DAS Thema des Monza-Wochenendes: Wie in Belgien gab es zu Fusse des Siegerpodests für den Gewinner des Grand Prix Buhrufe – Sebastian Vettel muss sich offenbar daran gewöhnen, dass dies zum Normalfall gehört. Einer, der sich nicht daran gewöhnen will, ist BBC-Techniexperte Gary Anderson. Der Nordire regt sich auf.

«Natürlich ist es jedem Einzelnen überlassen, ob er Sebastian Vettel nun mag oder nicht», sagt der frühere Cheftechniker von Jordan, Stewart Grand Prix und Jaguar. «Was mit dabei jedoch fehlt, ist der Respekt für diesen Burschen. Einige scheinen es noch immer nicht begriffen zu haben – man wird nicht rein zufällig drei Mal Weltmeister hintereinander.»

Gary Anderson weiter: «Wir sind im letzten Jahr eines Reglements, das fünf Jahre lang stabil gewesen ist. Wenn wir den Doppeldiffusor von BrawnGP 2009 mal beseite lassen, dann hat Red Bull Racing fünf Jahre lang das beste Auto gebaut. Keiner hat ein solches Auge für Details wie Red Bull Racing-Technikchef Adrian Newey, und da die ganzen Detailsverbesserungen am Auto von Vettel und Mark Webber alle eingeschlagen haben, ergibt sich als Ergebnis eben das konkurrenzfähigste Fahrzeug. Es ist auch kein Zufall, dass Vettel als erster Fahrer 2013 zwei Rennen hintereinander gewinnen konnte, in Belgien und in Italien – und dies ist eine direkte Reaktion auf die Pole-Positions von Mercedes.»

«Früher bestand die Taktik darin, mit einem RBR-Renner anzutreten, der ganz auf Speed ausgelegt war. Und am meisten Zeit lässt sich in den Kurven gewinnen. Die Taktik sah dann so aus, dass Vettel mit diesem Auto die Pole-Position erobern und nach dem Start in der Ferne entschwinden soll. Das klappte zum Beispiel 2011 vorzüglich. Doch dieses Jahr ging das nicht mehr, denn Mercedes hatte aufgeholt. Adrian Newey hat daraufhin den Wagen so angepasst, dass Vettel und Webber mehr Topspeed auf den Geraden erhalten – und trotzdem schnell genug sind, um die Pole zu erobern. Gleichzeitig wirkte Red Bull Racing in Italien auch so stark, weil die direkten Gegner schwächelten.»

«Es ist schwer zu sagen, wie es weitergeht: Singapur ist ein komplett anderer Kurs als Spa-Francorchamps oder Monza.»

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