Toro-Rosso-Teamchef Tost, wieso brannte Vergnes Auto?
Wieder Pech für Jean-Eric Vergne
Franz Tost, Teamchef der Scuderia Toro Rosso, hat im Laufe seiner Laufbahn schon einiges gesehen, aber so etwas noch nicht: Wie Millionen von TV-Zuschauern wunderte er sich über seinen Piloten Jean-Eric Vergne, dessen Autos mit brennenden hinteren Bremsen – links wie rechts – nach einem Feuerwehrmann Ausschau hielt. Die anschliessend Löschaktion sowie die heftige Rauchentwicklung führten zu einer Trainingsunterbrechung.
Franz Tost: «So etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt. Wie es scheint, haben wir es derzeit ein wenig mit den Bremsen. In Südkorea gab es einen Bruch der vorderen Bremsbelüftung, das hat zum Überhitzen des Motors geführt, weil die Kühler nicht mehr genügend Luft erhielten und nun das.»
Ex-GP-Fahrer Martin Brundle: «Suzuka ist für die Bremsen keine grosse Sache, daher sind die Schwierigkeiten umso skurriler. Ich kann mir nur vorstellen, dass die hintere Bremse blockiert hat und daher die Scheiben bis zur Weissglut überhitzten.»
Jean-Eric Vergne war hautnah dabei: «Zuerst glaubte ich, ich hätte ein Motorenproblem, erst dann habe ich zu spüren begonnen, dass die Bremse offenbar blockiert. Es gab keine Bremswirkung mehr, dann sah ich im Rückspiegel das Feuer. Hoffentlich sind Motor und Getriebe in Ordnung. Ich selber bin okay, ausser, dass ich eine Ladung Löschstaub abbekommen habe.»
Toro-Rosso-Cheftechniker James Key: «Wir wissen noch nicht im Detail, wie es zum Schaden im hinteren Bremskreislauf kommen konnte. Was wir hingegen wissen: der Schaden ist fürs Rennen reparabel.»
Vergne geht von Startplatz 18 ins Rennen, Stallgefährte Daniel Ricciardo steht mit Rang 16 im Abschlusstraining nicht viel besser da. Der Australier berichtet: «Wir sind unter unseren Möglichkeiten geblieben. Der Wind hat dabei eine Teilschuld, aber der ist für alle gleich. Ob ich mir wegen Jean-Erics Defekt Sorgen mache? Nein, denn an meinem Wagen hat die Bremse tadellos funktioniert.»