Adrian Sutil: «Wir sind ja total verweichlicht»
Bekanntes Terrain: Adrian Sutil kennt sich in Indien aus
Erinnern Sie sich? Adrian Sutil musste sich vergangenen Winter in diesem Jahr lange gedulden, bis er bei Force India offiziell verkündet wurde. Der 30-jährige Gräfelfinger blickt nicht zuletzt deswegen auch gelassen in seine Zukunft, die noch offen ist: «Ich habe ein gutes Gefühl, was soll ich sagen. Es kommt am Ende doch alles anders als man hofft oder als man glaubt. Jeder sagt, im Juni geht’s los mit dem Fahrerkarussell, aber das stimmt nicht. Manchmal dauert es bis Dezember bis die Fahrer verkündet werden. Ich wurde im Februar bestätigt – das ist mal eben acht Monate später... Man muss ein bisschen Geduld haben.»
Natürlich hofft Sutil, dass es diesmal nicht ganz so lange dauern wird: «Nein, hoffentlich nicht. Ich mach mich da auch nicht nervös, denn ich weiss, was ich kann und habe meine Performance gezeigt. Mehr kann ich nicht tun. Natürlich bin ich dran, ich möchte selbstverständlich so lange wie möglich dabei sein, keine Frage, aber man kann nicht alles beeinflussen. Wichtig ist, dass die Leistung stimmt und darauf konzentriere ich mich auch. Und es muss auch Spass machen, und das wird dann alles seinen Lauf nehmen.»
Sutil weiss: «Die Formel 1 ist ein Geschäft, in dem sich die Umstände schnell ändern können. Manchmal fragt man sich schon. Da zeigt man das ganze Jahr über eine gute Leistung und die letzten beiden Rennen vielleicht nicht – und die bleiben dann allen in Erinnerung. Der, der die gute Leistung am Ende bringt, ist wieder gross im Thema. Das macht eigentlich keinen Sinn. Deswegen nehme ich das auch etwas locker, denn man weiss nicht, wie die Entscheidungen getroffen werden. Ich hoffe natürlich, dass die Entscheidungsträger das richtig einschätzen können, aber ich bin mir da nicht immer sicher.»
Adrian Sutil: «Das glaubt mir ja kein Mensch»
Deshalb konzentriert er sich lieber auf den anstehenden Indien-GP. Als Fahrer des einzigen indischen Formel-1-Teams kennt Sutil sich auch neben der Strecke aus: «Ich hatte hier ein paar Pressetermine, und die liefen super, aber wir haben nicht allzu viel ins Programm gepackt, damit wir fit fürs Rennen sind.»
Vorsicht lässt er auch beim Speiseplan walten: «Bisher bin ich hier noch nie krank geworden, und ich hoffe, das bleibt auch so. Es ist nicht schön und hier ist die Gefahr für uns Europäer etwas grösser, wir sind ja alle total verweichlicht. Ich esse gerne indisch, aber ich passe auch auf, dass es nicht zu scharf wird – irgendwann hält das der Magen dann auch nicht mehr aus. Ich esse hier aber auch europäische Gerichte, ich mag beispielsweise die italienische Küche. Das glaubt mir ja kein Mensch, dass es hier in Delhi einer der besten Italiener überhaupt gibt, und zwar im Hyatt, das Restaurant ist wirklich sehr zu empfehlen.»