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Indien-GP: Säbelrasseln vor Gericht, GP vor Absage?

Von Mathias Brunner
Die Inder haben von der Korruption die Nase voll

Die Inder haben von der Korruption die Nase voll

Entscheidet ein indischer Richter darüber, ob Sebastian Vettel am kommenden Sonntag zum vierten Mal Formel-1-Weltmeister wird?

SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Die Regierung des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh will über ein Gericht erwirken, dass dem GP-Organisator «Jaypee Sports International» der Erlass einer Unterhaltungssteuer entzogen wird. Diese Entscheidung dürfte Jaypee rund fünf Millionen Dollar kosten. Jaypee wird darüber hinaus vorgeworfen, das bisherige Einkommen aus dem indischen Formel-1-Rennen nicht korrekt angegeben und die fälligen Abgaben aus den bisherigen zwei WM-Läufen nicht entrichtet zu haben.

Die Vorwürfe werden am Freitag vor dem Obersten Gerichtshof angehört. Pessimisten glauben: der Streit wird so weit gehen, dass das Rennen vom kommenden Sonntag abgesagt wird.

Doch dazu dürfte es kaum kommen, denn die Richter am Obersten Gerichtshof sind weise genug zu wissen: Kein Rennen, das würde auch bedeuten, kein Einkommen für Jaypee Sports und damit auch für den Staat. Indische Insider werten den Gang vor Gericht vielmehr als Erhöhung des Drucks auf Jaypee.

Der gewaltige Bürokratie-Apparat von Indien will genährt sein: Die Zeitungen berichten jeden Tag auf Dutzenden von Seiten über Korruptionsvorwürfe, Drohgebärden, angeblich kriminelle Machenschaften, Klageandrohungen vom einen gegen den anderen und was vor Gericht gerade Neues passiert.

Vicky Chandhok, Chef des indischen Motorsportverbands (und Papa von Rennfahrer Karun Chandhok): «Du findest immer irgendwelche Wirrköpfe, die mit einer Klage sportliche Grossanlässe stoppen lassen wollen. Das ist in diesem Land hier nichts Ungewöhnliches. Wir sind die grösste Demokratie der Welt, und Jedermann kann eine entsprechende Klage einreichen. Die Erfahrung hat jedoch auch gezeigt, dass die Richter mit viel Vernunft und Augenmass vorgehen. Besonders, wenn ein Sportanlass so kurz bevor steht, ist es ganz selten, dass er gekippt wird. Daher bin ich davon überzeugt, dass der Indien-GP wie geplant über die Bühne gehen wird.»

Der letzte WM-Lauf, der nicht stattfinden konnte, obschon alle vor Ort waren: Belgien 1985. Damals hätte anfangs Juni gefahren werden sollen, doch der neue Belag brach überall auf. Das Rennen wurde dann im September nachgeholt.

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