3. Training: Webbers Mut im Regen wird belohnt
Mark Webber sicherte sich mit 1:27,891 min die Bestzeit im dritten freien Training zum Brasilien-GP
Auch das dritte freie Training wurde vom Regen bestimmt. In der ersten halben Stunde liess sich nur Sauber-Rookie Esteban Gutiérrez eine Rundenzeit notieren. Der 22-jährige Mexikaner, der als erster auf die Strecke gefahren war, drehte insgesamt sechs Runden und verbesserte sich dabei von 1:34,837 min auf 1:34,129 min.
Doch die zahlreich an die Strecke gepilgerten Zuschauer, die schon seit dem frühen Morgen im strömenden Regen ausgeharrt hatten, wurden nicht nur durch den Formel-1-Neuling unterhalten. Auch Mercedes-Star Lewis Hamilton sorgte mit seinen Startübungen für Staunen auf den Rängen. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige SkyTV-Experte Marc Surer scherzte: «Das waren etwa 12.000 Umdrehungen beim Start. Das ist für einen Formel-1-Renner wenig, aber man sollte das nicht in einem normalen Auto probieren.»
Fehler von Sebastian Vettel
Der Zweite, der die Start-Ziel-Linie kreuzte, war Marussia-Fahrer Max Chilton, der den Autódromo José Carlos Pace in 1:35,687 min umrundete. Kurz darauf brannte auch dessen Teamkollege Jules Bianchi eine erste Zeit in den Asphalt. Mit 1:33,412 min setzte sich der Ferrari-Junior aus Nizza an die Spitze. Über die beste Position durfte sich der 24-Jährige allerdings nicht lange freuen, denn Williams-Junior Valtteri Bottas stellte trotz eines Schreckmoments auf der Strecke mit 1:32,372 min eine neue Bestmarke auf.
Einen Fehler erlaubte sich auch Weltmeister Sebastian Vettel auf seiner ersten gezeiteten Runde, die er kurz darauf in Angriff nahm. Trotzdem schaffte es der Red Bull Racing-Pilot, sich mit einem Vorsprung von fünf Zehntelsekunden an die erste Position zu setzen. Doch der 26-jährige Heppenheimer wurde kurz darauf von Gutiérrez geschlagen, der seinerseits kurz darauf von Hamilton von der Spitze verdrängt wurde.
Mark Webber: Mutige Reifenwahl
Die Zuschauer applaudierten denn auch bei jedem Rutscher, den die Formel-1-Stars im Regen hinlegten. Bianchi sorgte gleich mit zwei Ausflügen neben die Strecke für Jubel auf den Tribünen. Surer kommentierte beim ersten Fehler: «Das hat er gut abgefangen, aber er hat auch Glück, dass da die Auslaufzone so grosszügig ist so hält sich der Zeitverlust in Grenzen.» Beim zweiten Rutscher beim Streckenabschnitt Bico de Pato erklärte er: «Da muss er jetzt vorsichtig sein, denn da ist Wiese und keine Auslaufzone.»
Vorsicht musste auch Mark Webber walten lassen. Der Red Bull Racing-Pilot wagte sich keine zehn Minuten vor dem Trainingsende als Erster auf Intermediate-Reifen raus und stellte mit 1:27,891 min die Trainingsbestzeit auf. Damit sorgte der 37-jährige Australier, der in diesem Jahr seine letzte Saison bestreitet, für ein perfektes Ende seines letzten freien Formel-1-Trainings.
Sebastian Vettel auf Platz 17
Hinter Webber reihte sich mit einem Rückstand von rund drei Zehntel Lotus-Pilot Romain Grosjean vor seinem Teamkollgen Heikki Kovalainen ein. Der Finne, der für 2007er-Weltmeister Kimi Räikkönen einspringt, liess damit Bottas, Sauber-Hoffnungsträger Nico Hülkenberg, Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, Gutiérrez, Williams-Fahrer Pastor Maldonado und das Force India-Duo Paul di Resta und Adrian Sutil hinter sich.
Hamilton, der nur auf den Regenreifen ausgerückt war, musste sich mit Platz 11 begnügen, und Vettel, der auch auf eine Ausfahrt auf den Intermediate-Reifen verzichtet hatte, musste sich gar mit dem zweitletzten Platz auf der Zeitenliste begnügen. Ferrari-Star Fernando Alonso, dessen Teamkollege Felipe Massa, McLaren-Pilot Jenson Button und Mercedes-Fahrer Nico Rosberg verzichteten sogar ganz darauf, eine gezeitete Runde zu drehen.