FIA-Renndirektor Charlie Whiting: Großer Fan von DRS
DRS in Aktion
Seit 2011 gibt es in der Formel 1 den verstellbaren Heckflügel. Die Kritik an dem System, das es dem Fahrer erlaubt, an ausgewiesenen Stellen auf der Strecke den Flügel flach zu stellen, um den Vordermann besser überholen zu können, ist jedoch nie ganz abgeebbt. Ändern solle sich an DRS aber nichts mehr, erklärte FIA-Renndirektor Charlie Whiting jetzt auf der diesjährigen Autosport International Show in Birmingham.
«Wir glauben, dass es auf bestimmten Teilen der Strecke erlaubt sein sollte», sagte Whiting. Momentan gibt es auf den meisten Strecken zwei DRS-Zonen, in denen der Heckflügel flach gestellt werden darf, wenn sich ein Auto an einem Messpunkt vorher in einem Abstand von höchstens einer einer Sekunde zum Auto vor ihm befindet. «Vor letztem Jahr durften die Fahrer es im Freien Training und im Qualifying jederzeit einsetzen, was aber dazu führte, dass sie es oft auch zu früh aktivierten», meinte Whiting, deshalb sei die Regel auch geändert worden. «Wir glauben, dass es wichtig ist, dass es nur in bestimmten Abschnitten benutzt werden darf, nicht für die maximale Zeit.»
Er sei ein «großer Fan» von DRS, gab der 61-Jährige zu. «Ich weiß, dass einige Leute dagegen sind und glauben, es sei nicht echt genug. Dem widerspreche ich völlig. Der Fahrer muss immer noch extreme Fähigkeiten haben. Es ist nicht so, als ob man es aktiviert, überholt, weiterfährt und das war's dann.» Als Beispiel, dass Überholen mitunter einfacher aussähe, als es in Wirklichkeit ist, führte Whiting die Überholmanöver auf der langen Kemmel Geraden in Spa an.
«Das liegt nur daran, wie schnell das Auto aus der Kurve kommt», betont er. «Wenn die Autos gleich schnell sind, muss ein Fahrer schon 0,3 Sekunden an dem vor ihm dran sein, was alleine schon eine beachtliche Leistung ist. Wenn sie am Beginn der DRS-Zone gleich schnell sind, fahren sie am Bremspunkt nebeneinander. Das ist die ganze Theorie des DRS. Man muss davon ausgehen, dass die Autos gleich schnell sind, man weiß aber nicht, bei welchem Tempo sie es sind. Wenn man dann versteht, was dazugehört, zu überholen, muss der Fahrer viel leisten.»