Nürburgring: Landesregierung hält an Verkauf fest
Der Verkauf des legendären Nürburgrings rückt immer näher
«Es war ein sehr gutes, konstruktives, informatives und freundliches Gespräch. Ich glaube, Frau Dreyer war etwas überrascht über unsere Detailkenntnis», erklärte Christian Menzel gegenüber der Rhein-Zeitung, als er die Mainzer Staatskanzlei verliess. Der Mitinitiator von «Wir sind Nürburgring» hatte gestern, Freitag, zusammen mit Sabine Schmitz, Claire Claus und Ossi Kragl ein 65-minütiges Gespräch mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer über den Verkauf des Traditionskurses geführt.
Zu einem Umdenken führte das Treffen nicht, Dreyer hielt wie erwartet am Verkauf der altehrwürdigen Rennstrecke in der Eifel fest. Sie betonte aber, dass sie von einem seriösen und solventen Käufer ein schlüssiges Konzept erwarte. Dieses müsse auch eine öffentliche Nutzung vorsehen, in welche die Region mit einbezogen werden müsse.
Auch die Initianten wollen die Hoffnung auf ein Scheitern der Verkaufsverhandlungen nicht aufgeben. Menzel schimpft: «Es ist doch ein Skandal, dass der Ring-Verkauf auch durch die Regierung so forciert wird.» Denn bisher sei noch nicht einmal klar, ob überhaupt verkauft werden müsse. Auch wenn die Landesregierung daran festhält, dass die EU einen Verkauf fordert: Noch wurde der Entscheid, ob die einst geflossenen Beihilfen durch das Land Rheinland-Pfalz für den Freizeitpark legal oder illegal gewesen sind, nicht gefällt.
Menzel und seine Mitstreiter hoffen, dass die Verkaufsbemühungen wegen juristischer Fehler oder durch das Fehlen eines seriösen Käufers scheitern. Sie haben der Ministerpräsidentin überdies einen 15-Punkte-Katalog überreicht, in dem etwa gefragt wird, wie künftig eine Preis-Explosion verhindert werden will oder ob bei den Touristenfahrten auch weiterhin die derzeit gültige Strassenverkehrsordnung gelte. Menzel erklärt stolz: «Ich denke, dass wir Frau Dreyer klar machen konnten, dass viele Dinge noch nicht geregelt und völlig unklar sind.» Dreyer wolle diese Aspekte nun kritisch prüfen.
«Wir sind Nürburgring» setzt derweil die Protestaktionen fort. So soll der nächste Autokorso, der von Mainz aus an den Nürburgring führt, am 15. Februar 2014 stattfinden. Schon am 26. Januar 2014 hatten die Initianten einen Autokorso veranstaltet. Daraufhin hatte die Ministerpräsidentin die Initianten zu sich nach Mainz eingeladen.