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Pizzonia: «Die Formel 1 ist nicht mehr so cool»

Von Petra Wiesmayer
Antonio Pizzonia drückt Williams die Daumen

Antonio Pizzonia drückt Williams die Daumen

Der ehemalige Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia findet, dass die Formel 1 zu langsam geworden ist und ist sicher, dass Williams wieder zu einem Spitzenteam werden kann, das um Siege und Titel mitfährt.

Jacques Villeneuve war 1997 der letzte Fahrer, der den WM-Titel nach Grove holen konnte. Seitdem wartet die einst so erfolgsverwöhnte Truppe um Teamgründer Frank Williams, die zwischen 1980 und 1997 neun Konstrukteurs- und sieben Fahrertitel holte, vergeblich auf weitere Erfolge. Das Highlight der letzten Jahre war Pastor Maldonados Sieg beim Grand Prix von Spanien 2012. Ansonsten kamen die Williams-Piloten meist weit von den Punkterängen entfernt ins Ziel. Das soll sich 2014 ändern und dazu hat das Team einiges getan.

Auf der einen Seite soll der Mercedes-Motor neuen Schwung bringen, aber auch beim Personal hat Williams aufgestockt. Schon letztes Jahr stieß Pat Symonds als Technischer Direktor neu hinzu, Dave Wheater wurde bei Lotus abgeworben und fungiert nun als Chef der aerodynamischen Performance, Shaun Whitehead, zuvor in Diensten des Weltmeisterteams Red Bull Racing, ist neuer Chef der aerodynamischen Prozesse. Auf der Fahrerseite kam der Beinaheweltmeister von 2008, Felipe Massa, neu ins Team. All das sollte helfen, den Anschluss an die Spitze wieder zu schaffen, hofft der ehemalige Williams-Pilot Antonio Pizzonia.

«Schaut euch seine die Geschichte an – das ist ein Team, das gewinnen kann», sagte Pizzonzia gegenüber dem brasilianischen Radiosender Jovem Pan. «Was mich aber am meisten überrascht hat ist, dass Frank Williams viel auf der technischen Seite investiert hat. Sie stellen neue Leute ein, wichtige Leute, die für das Team finanziell nicht billig sind. Wenn man sich die Geschichte des Teams anschaut sieht man, dass sie das bisher nicht oft getan haben. Sie haben immer versucht, junge Leute aus ihrer eigenen Fabrik zu fördern, die eine große Zukunft haben könnten, aber ich glaube, dass wir jetzt eine sehr starke Verbesserung sehen könnten.»

Der Abstieg des Teams hätte bereits vor zehn Jahren begonnen, als er noch als Testfahrer in Grove war und in zwei Jahren neun Renneinsätze hatte, sagte Pizzonia weiter. «Es gab Probleme in der Beziehung zu BMW, das Team verlor fähige Leute und dann war da auch die finanzielle Seite. Sponsoren gingen verloren und dadurch wurde die Situation noch schlimmer», erinnert sich der 33-Jährige. «In den letzten Jahren mussten sie einen Weg gehen, den sie früher nie gegangen sind: Bezahlfahrer zu engagieren», fuhr der Brasilianer fort. «Ich hoffe aber, dass wir jetzt eine Wende sehen und, dass das Team wieder nach oben kommt.»

Vielleicht sind die großen Änderungen im Reglement eine Chance für Williams. Änderungen, die Pizzonia allerdings recht kritisch sieht. «Das hat zwei Seiten. Für die jungen Fahrer wird es einfacher sein, sich einzugewöhnen, denn der Sprung von der GP2 und der World Series ist viel kleiner», sprach er die von vielen Fahrern bemängelte geringere Geschwindigkeit in der Königsklasse an. «Ich glaube, dass viele Fahrer recht frustriert sind, dass sich die Formel 1 in puncto Geschwindigkeit zurückentwickelt.»

Er verstehe aber, dass man nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen diesen Weg gehe, erklärte Pizzonia. «Vom Standpunkt eines Zuschauers aus muss sich aber sagen, dass ich es nicht gut finde, denn sogar im Fernsehen ist es offensichtlich, dass die Autos langsamer sind. Es ist nicht mehr so cool wie früher.»

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