MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Red Bull Racing dementiert Geheimtest in Spanien

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo im Red Bull Racing RB10: das Auto macht viele Mucken

Daniel Ricciardo im Red Bull Racing RB10: das Auto macht viele Mucken

Der üblicherweise hervorragend informierte spanische Journalist Pius Gasso twitterte: Red Bull Racing teste derzeit in Spanien. Aber der Weltmeister-Rennstall dementiert.

Einhellige Meinung im Fahrerlager von Bahrain: Red Bull Racing läuft die Zeit davon. Der Rennfahrer Pius Gasso (der den Testskandal um Mercedes und Pirelli vom vergangenen Mai aufdeckte) hat getwittert – Red Bull Racing fahre derzeit auf der spanischen Testanlage von Idiada, südlich von Barcelona!

Der Weltmeister könnte dabei nicht tun und lassen, was er will: Eben aufgrund des erwähnten Testskandals ist das Reglement viel feinmaschiger geworden. Selbst für die sogenannten Filmtage (von maximal 100 km, wenn PR-Material gedreht wird) müssen die Rennställe mit einer Vorlaufzeit von 72 Stunden dem Autoverband FIA verraten, wer wo wann testet und zu welchem Zweck. Artikel 22 des Sportreglements lässt da wenig Spielraum. Ein richtiger Test darf nicht als PR-Übung kaschiert werden. Von den Filmtagen stehen den Teams übrigens je zwei zur Verfügung.

Artikel 22g untersagt den Einsatz eines aktuellen Fahrzeugs zwischen dem 20. Januar und zehn Tagen vor dem ersten WM-Lauf. Es gibt Ausnahmen – die drei Wintertests (in diesem Jahr von Jerez, dann zwei Mal Bahrain).

Und was ist aus den so genannten Straightline-Test geworden; wenn also Aero-Versuche in konstanter Geschwindigkeit die Gerade hinauf und runtergefahren werden? Vier solcher Tage durfte jedes Team bis Ende 2013 nutzen, allerdings musste es dafür Windkanalstunden herschenken. Verwirrenderweise steht im Reglement-Anhang für 2014 von diesen Probefahrten nichts mehr, und auf Nachfrage bei der FIA ist man sich darüber nicht ganz im Klaren. Ein Regelkenner eines anderen Rennstalls bestätigt jedoch unsere Vermutung: «Red Bull Racing hätte nur dann in Idiada mit einem aktuellen Auto fahren können, wenn sie diesen Tag als PR-Tag deklarieren. Und das Reglement sagt klipp und klar «purely for marketing and PR purposes», also nur für Marketing- und PR-Belange.»

Das hanebüchene Gerücht, RBR teste eine 2014er Antriebseinheit in einem älteren Chassis (die Verwendung von Autos der Jahre 2012 und älter ist grundsätzlich erlaubt), ist haltlos: denn hier ist das Reglement sehr genau und schreibt vor, dass bei der Verwendung eines älteren Modells der Wagen in der damaligen Spezifikation eingesetzt werden muss. Also kann man nicht einfach so mir nichts, dir nichts einen Turbo einbauen.

Schliesslich meldet sich RBR-Sprecherin Katie Tweedle bei uns: «Wir sind nicht in Idiada!»

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