Alonso & Räikkönen: Ferrari, wie gut ist er wirklich?
Der «Bahrain International Circuit» (BIC) sieht heute etwas anders aus als üblich: Über der arabischen Rennstrecke prangen grosser Banner der Bank Santander – Ferrari zieht jene Filmtage ein, die McLaren gestern und vorgestern am BIC absolvierte. Wie zuvor bei McLaren behält die Konkurrenz ein waches Auge darauf, was die Italiener da draussen so treiben, denn was bei Filmtagen erlaubt ist und was nicht, wird vom Autoverband FIA sehr genau definiert und überwacht (mehr dazu lesen Sie HIER und auch HIER).
Ausgerechnet Ferrari – das Team, wo casino und jede Menge crisi zur Kunstform verdichtet wurden und längst Teil der Rennhistorie geworden sind – arbeitet in Bahrain auffällig unauffällig vor sich her. Aber in wenigen Tagen müssen auch die Italiener die Karten aufdecken.
Aus Ferrari-Kreisen ist zu hören, dass wir dann an den Rennern von Fernando Alonso und Kimi Räikkönen jenes Evo-Paket entdecken werden, mit dem der Spanier und der Finne in Australien auf Punktejagd gehen werden. «Bislang haben wir erst einige Teile miteinander abgeglichen, aber da kommt noch viel mehr», sagt Pat Fry, Ingenieurs-Direktor in Ferrari-Diensten (eine neue Position, Technikchef ist James Allison).
Im Gegensatz zu Mercedes, McLaren und Williams hat Ferrari noch keine komplette Grand-Prix-Simulation durchgeführt, selbst wenn der rote Renner in Sachen Standfestigkeit dazu in der Lage gewesen wäre.
Aus Gesprächen im Fahrerlager von Bahrain wird klar: Die Gelassenheit von Ferrari gibt einigen Gegner ziemlich zu denken.
Hochrechnungen aus Langläufen deuten darauf hin: Alonso und Räikkönen sind vielleicht nicht ganz auf Augenhöhe mit Mercedes, fahren aber auf dem Niveau von McLaren. Und keiner im GP-Zirkus – nicht einmal die hellsten Köpfe der Teams – wissen, mit wieviel Kraftstoff die Teams jeweils ausrücken. Täuschen und tricksen gehören in dieser Phase der WM-Vorbereitung genauso zum Geschäft wie das Erfahrungsammeln mit den Reifen.
James Allison sagt: «Wir haben alle Systeme geprüft und sind mit der Funktion zufrieden. Wir haben auch angefangen, das Verhalten der Reifen besser zu verstehen.»
Was jetzt noch fehlt, ist der Beweis auf der Stoppuhr, wie gut der Ferrari F14 T wirklich ist.