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Adrian Sutil: «Da schaut ein Hai schon mal vorbei»

Von Mathias Brunner
Sauber-Fahrer Adrian Sutil über seine Lehren aus dem Australien-GP, Schnorchel-Kurzurlaub in Australien und die gewaltige Belastung der Technik durch die malaysische Hitze.

Malaysia ist auch nicht mehr, was es mal war. Üblicherweise konnten wir hier die Uhr nach dem täglichen Gewitter stellen – so um 16.00 Uhr (Rennstart am kommenden Sonntag) begann es jeweils zu schütten. Doch ein Mitarbeiter der malaysischen GP-Veranstalter sagt: «Wir haben seit mehreren Wochen ungewöhnlich wenig Niederschläge, das war auch bei den Motorrad-Tests hier so.» Wenn wir die Unwägbarkeit eines tropischen Gewitters beiseite lassen, dann bleibt noch immer die Hitze. Auch darüber gibt Sauber-Fahrer Adrian Sutil Auskunft.

Adrian, Hitze ist in Malaysia immer ein Thema. Ist es dieses Mal aufgrund der neuen Technik ein noch grösseres geworden?

Ja, für die Technik ist das bestimmt eine grössere Herausforderung als mit den bewährten Saugmotoren der vergangenen Jahre. Da warst du dir nach den Wintertests eigentlich deiner Sache recht sicher, das ist dieses Jahr ganz anders. Es ist das erste Mal, dass wir jetzt bei sehr heissem Wetter fahren, und ich erwarte nicht, dass das bei jedem gutgehen wird. Eine höhere Ausfallquote ist durchaus möglich.

Wie wappnest du dich gegen die Hitze?

Das ist keine neue Aufgabe. Wir haben ein paar Tage Ferien im gleichen Klima eingelegt wie hier in Malaysia. Wir sind in Australien geblieben, aber in tropischem Klima.

Wir hören, du warst mit Haien tauchen?

Also, ich würde eher sagen – ich war schnorcheln, denn mehr kann ich nicht. Und wenn man das tut, dann wird sicher mal der eine oder andere Hai vorbei schauen und Hallo sagen. Er hat mich aber in seinem Territorium in Ruhe gelassen ...

Welches war in Australien der schwierigste Aspekt und was bedeutet das fürs kommende Wochenende?

Wir wussten nicht, wo wir stehen und was das Auto kann. Es gab dann auch das eine oder andere Problem, so dass wir am Freitag nicht richtig zum Fahren kamen. Das war alles ein wenig mühsam. Aber nachdem wir diese Probleme gelöst hatten, lief es eigentlich recht gut, wir konnten uns mehr aufs normale Programm konzentrieren. Der Samstag verlief fast nach Plan. Ich konnte das Rennen durchfahren – das war besser als erwartet.

Was hat dich im Rennen überrascht?

Wir mussten nicht so viel Spritsparen wie erwartet. Aber das liegt an der Safety-Car-Phase und dem kürzeren Rennen. Ich konnte also mehr angreifen als erwartet. Ich bin nicht der Meinung, dass wir ein langweiliges Rennen gezeigt haben, selbst wenn Vieles später recht negativ dargestellt worden ist. Wir haben interessanten Motorsport gesehen, man konnte gut überholen, es wurde hart gekämpft.

Haben wir aufgrund der Safety-Car-Phase noch gar kein realistisches Bild erkannt, was die Spritsituation angeht?

Wenn wir vom Normalfall ausgehen, dass wir ohne neutralisiertes Rennen durchfahren, dann war das unrealistisch. Das wird nur schwieriger. Hier werden wir mehr Kraftstoff sparen müssen.

Was erwartest du für dieses Wochenende?

Dass es besser verläuft als das erste. Wir kamen auf Rang 11 ins Ziel, ich will natürlich weiter nach vorne.

Wo könnt ihr schon für Malaysia zulegen?

In Sachen Optimierung der Software und beim Thema Gewicht. Aber seit Australien war jetzt auch nicht viel Zeit. Da kommt mehr bei den Rennen über Malaysia hinaus. Du legst ständig in allen Bereichen zu, bei der Aerodynamik, mit den Antriebseinheiten, bei der Abstimmung. Es wäre ja auch etwas seltsam, wenn wir nach nur einem GP-Wochenende schon am Limit wären. Klar werden wir zulegen, die Frage aber wird sein – wer entwickelt sein Auto wie schnell?

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