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McLaren: Blufft der Nasenbär von Button/Magnussen?

Von Mathias Brunner
Am Morgen unter den schnellsten Fünf, am Nachmittag im Mittelfeld vergraben – wie gut ist der McLaren mit Nasenbär-Design von Jenson Button und Kevin Magnussen wirklich?

Selbstironie würden wir jetzt nicht eben als Stärke von Formel-1-Rennställen nennen. Da ist McLaren hier in Malaysia eine lobenswerte Ausnahme. Der zweiterfolgreichste Rennstall der Formel 1 (nach Ferrari) wird oft als etwas steif bezeichnet; jene, die bei McLaren beschäftigt sind, bezeugen das Gegenteil. Ob die Lockerheit in Sepang mit der Abwesenheit von Ron Dennis zu tun hat, ist schwer zu sagen. Eindruck macht uns, dass McLaren selber das Design des eigenen Wagens mit einem Nasenbär vergleicht. Damit haben die Briten die Lacher auf ihrer Seite.
Aber was ist mit dem Sport?

Jenson Button am Morgen Viertbester, Kevin Magnussen unmittelbar dahinter, am Nachmittag jedoch waren die Chrompfeile nur noch auf den Rängen 8 (Button) und 12 (Magnussen) zu finden. Da liegt der Verdacht nahe: Wird hier geblufft?

Jenson Button schüttelt dem Kopf: «Nein, leider nicht, wir taten uns mit der Hitze schwer. Schnelle Kurven sind nicht eben unsere Stärke, und davon gibt es hier in Sepang einige. Ich tat mich im Dauerlauf schwer, die Hinterreifen bauen ziemlich schnell ab. Ich hoffe, dass es morgen und am Sonntag etwas kühler wird. Kühleres Wetter würde uns helfen. Wir haben nicht geblufft, wir sind wirklich nicht schnell genug. Da nützt es auch nicht, wenn wir auf eine einzelne Runde recht schnell sind. Was nützt mir das, wenn ich dann im Rennen links und rechts überholt werde? Die Hitze macht mir nicht in Sachen Standfestigkeit Sorgen, die scheint bei uns in Ordnung zu sein. Ich bin grundsätzlich überrascht, wie standfest die meisten Autos laufen. Ich glaube, nur Lotus hat derzeit noch grosse Schwierigkeiten.»

Der junge Däne Kevin Magnussen ergänzt: «Wir sind nicht so stark wie in Australien und haben für morgen ziemlich viele Hausaufgaben zu lösen. Die Reifen leiden unter der Hitze extrem, aber das darf keine Ausrede für eine mittelmässige Leistung sein – die Hitze ist für alle gleich. Besonders bei mir werden die Hinterreifen zu heiss, daher bauen sie schneller ab. Ich muss mit meinen Ingenieuren einen Weg finden, dass ich mit den Hinterreifen sanfter umgehen kann. Die Reifen verhalten sich komplett anders als am ersten GP-Wochenende in Melbourne.»

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