Caterham: Kleiner Sieg am Ende des Formel-1-Feldes
Für das Caterham-Team dürfte die doppelte Zielankunft von Malaysia wie ein kleiner Sieg geschmeckt haben. Dies umso mehr, als das Team von AirAsia-Besitzer Tony Fernandes das ganze Rennwochenende vom Technik-Pech verfolgt worden war.
Hoffnungsträger Kamui Kobayashi schaffte am Freitag gerade einmal fünf Runden, dann spukte das Energierücksystem. Nach einer Nachtschicht durfte das Caterham-Team den grünen Renner des Japaners erneut auseinandernehmen, um die komplette Antriebseinheit zu zerlegen. Wieder ging dem Formel-1-Rückkehrer viel Zeit verloren.
Dass das Team aus Leafield auch vor dem Renntag bis in die Morgenstunden zu tun hatte, war dann dem Abflug von Formel-1-Neuling Marcus Ericsson geschuldet, der in der letzten Runde des ersten Qualifying-Segments für einen Unterbruch gesorgt hatte. Dass Tags darauf im Rennen gleich beide Caterham-Piloten die Zielflagge sahen, grenzt angesichts der Sorgen des Privatrennstalls an ein Wunder. Kobayashi sicherte sich Platz 13 vor seinem Teamkollegen Ericsson.
Starker Start von Kamui Kobayashi
Kobayashi freute sich denn auch: «Das ist ein sehr gutes Resultat für den zweiten GP der Saison. Und Platz 13 war schon eine kleine Überraschung, vor allem wenn man die vielen Probleme, die wir zuvor hatten, in Betracht zieht. Ich erwischte einen grossartigen Start und hatte diesmal keine Bremsprobleme in der ersten Kurve. Nach der ersten Runde lag ich auf Position 16 und konnte das Tempo von Sauber-Pilot Adrian Sutil mitgehen.» Dabei profitierte er auch von einem moderaten Reifenabbau, wie der 27-Jährige aus Amagasaki hinterher einräumte.
Rookie Ericsson entschuldigte sich nach dem Rennen noch einmal für seinen Abflug vom Vortag beim Team, und fügte an: «Gestern ging’s mir deswegen schlecht, aber jetzt habe ich meinen ersten vollen Grand Prix auf Platz 14 beenden können und das ist definitiv ein Aufsteller.» Der 23-jährige Schwede schildert: «Mein Start hätte nicht besser laufen können. Ich schoss an beiden Marussias vorbei und lag am Ende der ersten Runde neben Kamui auf Platz 17. Ich konnte schnell einen guten Rhythmus finden und mein Tempo halten. Nach zehn Runden bauten meine Hinterreifen ab, deshalb verlor ich etwas Zeit. Als ich in Runde 11 zum Stopp einbog, hatten wir ein kleines Problem, deshalb kam ich hinter Max Chilton und Jean-Eric Vergne wieder raus.»
Marcus Ericsson: Ferrari-Star Kimi Räikkönen im Nacken
Danach überraschte der 23-jährige Schwede die Konkurrenz, indem er sich hartnäckig und erstaunlich lange erfolgreich gegen den hinter ihm drängenden Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen wehrte. Ericsson verrät grinsend: «Nach dem Boxenstopp lief es richtig gut – ehrlich gesagt war ich selbst überrascht, dass ich gegen Räikkönen kämpfen konnte. Er und Vergne starteten einige Überholversuche, gegen die ich mich wehren konnte, bevor er vorbeikam.»
Am Ende gab es dann noch eine nicht so schöne Überraschung für Ericsson: «In den letzten Runden verlor ich Power. Ich konnte mich gerade noch so vor Chilton über die Ziellinie retten, das war ein Problem mit der Energierückgewinnung. Am Ende betrug mein Vorsprung nur eine Zehntelsekunde!»