Wolff (Mercedes): «Wir dürfen nicht übermütig werden»
Toto Wolff feierte mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg den vierten Sieg im vierten Rennen
Beim Grand Prix von China hätte Nico Rosberg hart arbeiten müssen, um wieder nach vorne zu kommen, nachdem er beim Start auf Platz 7 zurückgefallen war, betonte Wolff.
«Es war im ersten Teil des Rennens nicht einfach, denn bezüglich der Leistung waren die Autos sehr unterschiedlich», sagte Wolff gegenüber SPEEDWEEK.com. «Bei Nico versagte die Telemetrie vor der Einführungsrunde, da ist man im Auto praktisch blind. Er hat die Situation wirklich sehr gut gemeistert. Im ersten Teil des Rennens war es für ihn schwer, andere zu überholen und er fuhr Ricciardo hinterher. Dann gab es einfach keine Möglichkeit, an ihm vorbei zu kommen, nicht mal auf der Geraden.»
«Das zeigt, dass man alles richtig hinbekommen und sich gut qualifizieren muss. Am Ende haben wir bei der Strategie die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir haben den zweiten Teil lange hinausgezögert, da wir wussten, dass wir am Ende auf die Reifen aufpassen mussten. Ich glaube auch, das war der Grund, wieso Alonso schließlich nachgeben musste, weil er wusste, dass er das Rennen bei diesem Tempo nicht beenden würde.»
Auf die Frage nach der Konkurrenz von Mercedes sagte er: «Wir müssen vorsichtig sein. Sie kommen. Man hat Alonso gesehen, Ricciardo, die im letzten Teil des Rennens die gleichen Zeiten fuhren wie unsere Autos. Das ist recht interessant, denn man hat in den letzten paar Rennen gesehen, dass es Situationen im Rennen gibt, in denen die Zeiten auf gebrauchten Reifen sehr nahe beieinander lagen.»
«Ricciardo fuhr die gleichen Zeiten wie Lewis und Nico. Im zweiten Teil des Rennens war das nicht der Fall, Lewis fuhr vorne weg, aber Nico hatte hinter Ricciardo Probleme. Wir müssen also herausfinden, wie bei unseren Konkurrenten die Energieversorgung, die Effizienz und der Benzinverbrauch funktioniert, denn es scheint so, als würden sie teilweise schneller fahren und dann scheinen sie es nicht unter Kontrolle zu haben, bis zum Ende des Rennens.»
Wolff gibt zu, dass der Saisonstart besser war als erwartet, auch wenn bei den Testfahrten schon einiges dafür gesprochen hatte.
«Ja, er ist besser. Ich glaube, man kann bei den ganzen neuen Regeln nicht in eine Saison gehen und denken, dass man vier Rennen in Folge gewinnt. Und ich glaube auch, dass wir in ein paar Jahren die Statistik anschauen und sagen, wow, das war ein Lauf. Man darf es nicht als selbstverständlich betrachten. Man ertappt sich dabei, dass man ein Auto in Führung hat und das andere Fünfter oder Sechser ist und man sagt, das ist nicht gut. Man muss mit beiden Füßen fest auf der Erde bleiben und die Entwicklungskurve steil nach oben halten und weiter Gas geben, denn es wird zweifellos enger.»