Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg: «Das sollte spektakulär aussehen»

Von Vanessa Georgoulas
Das Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton erklärt, worauf es auf dem Silverstone Circuit ankommt und warum sich die Fans auf ein spektakuläres Rennen freuen dürfen.

Wie für viele Formel-1-Piloten ist der Grossbritannien-GP auf dem Silverstone Circuit auch für Mercedes-Star Lewis Hamilton das Heimrennen: Der Weltmeister von 2008 konnte in seinem Triumph-Jahr auf dem britischen Traditionskurs seinen siebten Formel-1-Sieg einfahren, ein Jahr zuvor kam er in seinem ersten Grossbritannien-GP als Dritter ins Ziel. 2010 errang er mit dem zweiten Rang seinen dritten Formel-1-Podestplatz vor heimischer Kulisse.

Entsprechend gut kennt sich der 29-Jährige aus Stevenage auf dem Rundkurs, auf dem der erste Formel-1-WM-Lauf der Geschichte ausgetragen wurde, aus. Er erklärt: «Die Strecke in Silverstone kommt meinem Fahrstil sehr entgegen. Es ist ein sehr schneller Kurs, auf dem es entscheidend ist, ein stabiles Auto in den schnellen Kurven zu haben.»

Der Silberpfeil-Pilot schildert: «Die erste Linkskurve wird beinahe mit Vollgas durchfahren. Danach folgt ein Richtungswechsel in Kurve 2 und erneut für die enge Haarnadel in Kurve 3. Dort tritt man hart in die Eisen, wobei es wichtig ist, genügend Speed durch die Kurve mitzunehmen, um dann für Kurve 4 schnell wieder auf die rechte Seite zu wechseln. Von dort geht es weiter zu Kurve 5 und entlang der ersten DRS-Geraden. Es folgt der alte Streckenteil, beginnend mit der Brooklands- und danach der Luffield-Kurve – eine recht lang gezogene Kurve, die ewig weiterzugehen scheint.»

Hamilton kommt ins Schwärmen: «Am besten ist jedoch, dass man hier die vielen Fans auf den Tribünen sehen kann. Das ist fantastisch. Danach geht es entlang der ursprünglichen Zielgeraden bis zu Copse-Kurve – das ist eine der coolsten Kurven der Strecke. Man schaltet schnell herunter und gibt dann wieder Gas. Dabei nutzt man am Kurvenausgang jeden Raum, um schnell auf Höchstgeschwindigkeit zu kommen.»

Der 26-fache GP-Sieger beschreibt: «Weiter geht es mit dem Maggotts-Becketts-Komplex, der einfach nur schnell ist. Hier benötigt man viel Abtrieb und Haftung, um schnell zu sein. Mit einem guten Kurvenausgang in Chapel geht es dann auf die zweite DRS-Gerade entlang der Hangar Straight bis zur Stowe-Kurve. Dort ist es recht wellig, aber man kann viel Speed mitnehmen und muss erneut am Ausgang jeden Millimeter nutzen. Letztlich bremst man den Vale-Club-Komplex hart an. Dort ist es sehr rutschig, es gibt weniger Haftung als in den anderen Streckenteilen. Zuletzt heisst es noch einmal Gas zu geben und über die Ziellinie zu fahren.»

Nico Rosberg: «Das macht es noch aufregender»

Auch Hamiltons Teamkollege Nico Rosberg freut sich schon: «Silverstone ist eine fantastische Strecke. Sie ist extrem schnell und als Zuschauer kann man dort richtiggehend sehen, was Formel 1-Autos mit Blick auf die Geschwindigkeit, den Abtrieb und alles andere so besonders macht. In diesem Jahr fahren wir die schnellen Kurven dank der neuen V6-Hybrid-Turbomotoren mit einer noch höheren Geschwindigkeit an – das macht es noch aufregender. Angesichts des geringeren Abtriebs werden die Fans auch mehr rutschende Autos zu sehen bekommen. So müssen die Fahrer ihre Fahrzeugkontrolle richtig unter Beweis stellen. Das sollte ziemlich spektakulär aussehen.»

Der 29-jährige Wahl-Monegasse verrät: «Die Copse-Kurve ist für mich eine der härtesten Kurven, das gilt aber auch für die Stowe-Kurve, die sich der Hangar Straight anschliesst. Beide bieten recht gute Überholmöglichkeiten, besonders dank der DRS-Zonen. Das macht sie noch einmal mehr zu besonderen Highlights im Verlauf einer Runde. Es gibt nicht viele starke Bremszonen, es geht also darum, den Schwung durch die mittelschnellen und schnellen Kurven nicht zu verlieren.»

Rosberg weiss: «Wir Fahrer kennen die Strecke sehr gut, da sie seit dem Beginn der Formel 1 in fast jedem Jahr zum Rennkalender zählte und auch viele Nachwuchsserien dort fahren. Dennoch kann Silverstone sehr unvorhersehbar sein - egal wie oft du schon dort gefahren bist. Das Wetter ist stets wechselhaft und es regnet normalerweise mindestens in einer Session des Wochenendes.»

Der WM-Leader erklärt weiter: «Auch der Wind ist ein wichtiger Einflussfaktor. Er kann sehr stark sein und die Richtung im Verlauf des Wochenendes verändern. Das kann einen einschneidenden Einfluss auf die schnellen Abschnitte der Strecke haben. Gleichzeitig muss man auch seine Bremspunkte für die langsamen Kurven verändern. Es ist eine riesige Herausforderung und ich freue mich sehr darauf, diese mit meinem Auto in Angriff zu nehmen.»

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