John Watson: «McLaren ist wie ein Supertanker»
Johnny Herbert, Sir Stirling Moss, John Watson, Murray Walker, Derek Warwick
McLaren liegt John Watson am Herzen. Der heute 68-Jährige fuhr von 1979 bis 1983 sowie 1985 für den zweiterfolgreichsten Rennstall der Formel 1, vier seiner fünf GP-Siege hat der Nordire aus Belfast für McLaren errungen (den anderen für Penske).
Daher schmerzt es Watson doppelt, wie schlecht McLaren derzeit aussieht – nur sechster Zwischenrang in der WM, hinter Mercedes, Red Bull Racing, Ferrari, Force India und Williams.
Der letzte Fahrer-WM-Titel von McLaren geht auf 2008 zurück (Lewis Hamilton), der letzte Konstrukteurspokalgewinn auf 1998!
John Watson ist der Ansicht: «McLaren kommt mir vor wie ein Unfall in der Küche eines Chefkochs – alle Zutaten für ein feines Gericht sind da, aber sie werden falsch gemischt. Die Situation ist zum Erbarmen. Nicht nur, dass McLaren nicht auf dem Niveau von Mercedes fährt, sie haben sogar Mühe, mit Williams und Force India Schritt zu halten, die den gleichen Motor verwenden!»
«McLaren war unter den ersten drei Teams jahrelang wie gesetzt, aber die Probleme gründen tief. Lewis Hamilton hätte 2012 Weltmeister werden müssen, mangelnde Standfestigkeit hat das zunichte gemacht, das war einer der Gründe, wieso Lewis den Rennstall verlassen hat. Für solche Schwierigkeiten gibt es keine schnelle Lösung, das ist, als ob man einen Supertanker um 180 Grad wenden lassen will.»
«McLaren hat exzellente Mitarbeiter, aber sie haben keinen Steuermann wie Adrian Newey bei Red Bull Racing, der die Technikabteilung leitet. Die Ingenieure brauchen doch einen Mann als Anlaufstelle.»
«McLaren ist seit Jahren im Niedergang, nur ist das von hervorragenden Fahrern kaschiert worden, Piloten wie Alonso und Hamilton, Fahrer, die inspirieren, die motivieren, die mehr aus dem Wagen herausholen, als er wert ist.»
«Jenson ist Weltmeister und hat viele Rennen gewonnen. Aber ich halte ihn nicht für einen Fahrer, der ein Auto so auswringen kann wie Lewis es kann. Jenson braucht ein Auto, das ihm Vertrauen einflösst. Er braucht auch ganz bestimmt keinen Chef, der ihm sagt, er müsse eben härter arbeiten. Er braucht ein besseres Auto, das ist alles.»