Sergio Pérez: Frauenfeindlich gegen Susie Wolff?
Sergio Pérez
Morgen fährt erstmals seit 22 Jahren wieder eine Frau in einem Formel-1-Training. Natürlich werden viele Augen auf Susie Wolff gerichtet sein, wenn sie mit dem Williams hier in Silverstone auf die Bahn geht. Die Schottin sagt: «Klar spüre ich Nervosität, aber ich spüre auch viel Adrenalin, das sich aufbaut. Ich habe mich seriös vorbereitet und freue mich auf meinen Einsatz. Für mich geht es nicht primär darum, eine möglichst schnelle Zeit hinzulegen, sondern ich will seriös fürs Team arbeiten, um die Entwicklung vorwärts zu bringen und den Wagen in einem Stück zurück zu geben.»
Wer sich unter den Rennfahrern umhört, wird selten ein schlechtes Wort über Susie zu hören bekommen. Nico Rosberg sagt stellvertretend: «Ich werde mit Interesse zugucken. Es gibt keinen Grund, wieso eine Frau nicht Grand Prix fahren sollte. Wir haben nur deshalb so lange keine mehr in der Startaufstellung gehabt, weil es einfach weniger Frauen versuchen. Aber es gab schon Frauen in der Formel-1-WM und es wird auch wieder welche geben.»
In Spanien sorgte jedoch die Sportzeitung «AS» mit den Worten von Force-India-Fahrer Sergio Pérez für mächtig Wirbel. Die AS zitierte die Antena-3-Reporterin Nira Juanco mit dem Pérez-Zitat: «Es wäre besser, dass Susie in die Küche geht statt zum Rennauto.»
Der Spruch von Pérez machte natürlich sofort die Runde, und nicht jeder fand ihn lustig.
Das dauerte so lange, bis sowohl Nira Juanco als auch Pérez über Twitter Einiges klarstellen mussten – denn die vermeintlich sexistischen Worte waren als Scherz zwischen dem Racer und der Reporterin gemeint, mit Augenzwinkern gesagt worden und hinten und vorne nicht ernst gemeint. Nur wurde das im Internet dann so nicht weiterverbreitet.
Nira twitterte: «Aussagen, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, sind immer gefährlich. Checo hat sich mir gegenüber sehr wohlwollend über Susie geäussert.»
Sergio twitterte: «Nur um das klar zu machen – ich habe mich zu keinem Moment mies über Susie geäussert. Ganz im Gegenteil kommen wir vorzüglich miteinander aus, und ich bewundere sie dafür, dass sie morgen mitfährt.»