WM-Dritter Daniel Ricciardo: «Ich bin kein Clown!»
Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo hat seinen 25. Geburtstag vor kurzem mit einem Go-Kart-Event in Milton Keynes gefeiert. Dabei sprach der Australier über Sebastian Vettel und die fabelhafte Zwischenbilanz mit Red Bull Racing – der frühere Toro-Rosso-Fahrer liegt auf dem dritten Zwischerang und konnte anfangs Juni in Montreal seinen ersten GP-Sieg feiern.
Schon vor Jahren wusste Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, als Daniel als Red-Bull-Zögling noch nicht mal in der Formel 1 war: «Viele Leute verwechseln die ständige gute Laune von Ricciardo mit mangelnder Ernsthaftigkeit. In Wahrheit versteckt sich hinter dem Pepsodent-Lächeln ein stählernder Siegeswille.»
Ricciardo selber meint: «Ich bin mit 19 Jahren nach England gezogen, und klar ging ich in Milton Keynes abends aus. Aber meine Disco-Tage sind vorbei.»
Obwohl die Fröhlichkeit von Daniel durchaus ansteckend ist, sagt der Australier: «Ich bin nicht zu Red Bull Racing gekommen, um den Clown zu spielen. Ich wusste, dass ich hier reifer auftreten muss. Aber dennoch darf ich mich selber sein. Im Übrigen ist auch das Team Streichen nicht abgeneigt. Einmal habe ich meine Schuhe ausgezogen, um in den Wagen zu klettern – worauf einige Mechaniker sie mit Sekundenkleber an den Boden geleimt haben! Nach der Sitzprobe hüpfte ich in meine Treter und wollte mit Schmackes losmarschieren, um ein Haar wäre ich vornüber gefallen. Dafür ist noch immer eine Rache fällig, ich lass mir da in Ruhe was einfallen ...»
Ricciardo hat sich nicht nur der Leistungen wegen wunderbar ins Team eingepasst. Die Chemie zwischen ihm und Sebastian Vettel ist auch erheblich besser als zwischen Vettel und Daniels Vorgänger Mark Webber.
Ricciardo: «Ich weiss nicht, wieso Mark und Seb nicht miteinander ausgekommen sind. Normalerweise ist es nicht so schwierig, Australier sind pflegeleicht. Seb und ich kommen klar, und selbst wenn Vettel und ich in Sachen Abstimmung ohnehin oft der gleichen Meinung sind, so muss ich nicht warten, um meine Meinung zu sagen. Mein Wort hat Gewicht, wenn es etwas zu sagen gibt, dann tu ich das auch.»
An Silverstone knüpft Daniel gute Erinnerungen: «Das ist für mich wie ein zweites Zuhause. Ich lebte keine 25 Minuten entfernt, hier konnte ich 2008 meinen ersten grossen internationalen Erfolg feiern (Meister in der Formel Renault, M.B.). Ich verbinde mit Silverstone sehr positive Erlebnisse und freue mich aufs kommende Wochenende.»