Michael Schumachers Krankenakte: Erste Spur zum Dieb
Steht der Diebstahl von Michael Schumachers Krankenakte vor der Aufklärung?
Ein bisher unbekannter Dieb hatte Michael Schumachers Krankenunterlagen vor zwei Wochen mehreren Medien in Deutschland, England und Frankreich für 60.000 Schweizer Franken (ca. 50.000 Euro) zum Kauf angeboten. Die Echtheit der Akten wollte er mit angeblichen Details zu chirurgischen Eingriffen belegen.
Das Management der 45-Jährigen reagierte prompt und warnte davor, die Informationen zu kaufen und zu veröffentlichen. «Seit einigen Tagen werden einigen Medienvertretern gestohlene Dokumente/Daten zum Kauf angeboten, von denen der Anbieter behauptet, es handele sich um die Krankenakte von Michael Schumacher», schrieb Managerin Sabine Kehm. «Wir können nicht beurteilen, ob die Unterlagen echt sind. Fakt ist jedoch: Die Unterlagen sind gestohlen. Der Diebstahl wurde angezeigt. Ermittlungsbehörden sind eingeschaltet.»
Sollte eine Publikation die Unterlagen tatsächlich kaufen und veröffentlichen, würden empfindliche Strafen drohen, schrieb sie weiter. «Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind. Daten aus der Krankenakte sind höchst vertraulich und dürfen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Gegen die Veröffentlichung von Inhalten aus der Krankenakte werden wir daher in jedem Einzelfall Strafanzeige wegen der Verwirklichung aller in Betracht kommender Straftatbestände stellen. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.»
Nun scheint es eine erste Spur zu geben, bei der eine Hubschrauberfirma in der Schweiz offenbar im Zentrum der Ermittlungen steht. Wie die französische Zeitung «Dauphiné Libéré» am heutigen Montag berichtet, hatte die Uniklinik in Grenoble die Firma vor Schumachers Verlegung nach Lausanne kontaktiert, um einen Transport über den Luftweg zu prüfen. Zu diesem Zweck bekam die Firma auch einen ein vorläufigen Entwurf der Patientenakte. Laut Informationen der Zeitung soll sich dieses Dokument genau mit den Auszügen decken, die den Medien zum Kauf angeboten worden waren.
Wie «Dauphiné Libéré» weiter schreibt, soll die IP-Adresse des Computers, von der aus die Mails an die Redaktionen verschickt wurden, auch eine der Helikopterfirma sein.