Ferrari ohne Kimi Räikkönen: Jules Bianchi Plan B?
So schnell geht das in der Formel 1. Vor dem Silverstone-GP war davon die Rede, dass Ferrari-Star Kimi Räikkönen nach Auslaufen seines Vertrags aufhören könnte. Der Finne selber meinte: «Ich werde bleiben, bis mein Vertrag ausläuft und dann werde ich wohl aufhören.»
Teamchef Marco Mattiacci stellte später die Aussage vergeblich so dar, als sei die Antwort von Kimi verdreht worden.
Nach dem Silverstone-GP, nach dem heftigen Unfall von Kimi, bei dem der Formel-1-Champion von 2007 glücklicherweise ohne gravierende Verletzung blieb, nach einem erneut verpatzten Rennen also mehren sich in Italien Stimmen, wonach Kimi sogar schon Ende 2014 den ganzen Krempel hinschmeissen könnte. Der WM-Stand sagt alles: Fernando Alonso ist mit 87 Punkten WM-Vierter, Kimi Räikkönen ist mit 19 Punkten auf Rang 12 zu finden.
Die Gerüchte sind nicht nicht leiser geworden, seit Test- und Ersatzfahrer Jules Bianchi am zweiten Silverstone-Testtag mal eben locker Bestzeit gefahren hat.
In Italien wird offen darüber diskutiert: Ist Jules Bianchi schon bereit für den Schritt in ein Topteam? Wäre es nicht an der Zeit, dass Ferrari sowieso mal auf einen jungen Piloten setzt statt auf Goldtimer wie Alonso und Räikkönen? Hat Daniel Ricciardo bei Red Bull Racing nicht gezeigt, dass sich ein junger Fahrer tadellos in ein Topteam eingliedern kann?
Jules Bianchi selber bleibt gelassen und bescheiden. Der Franzose aus Nizza sagt nach seiner makellosen Leistung in Silverstone: «Es ist immer schön, für Ferrari fahren zu dürfen. Und natürlich besteht mein Ziel darin, eines Tages für diesen Rennstall Rennen zu fahren. Schliesslich bin ich Teil der Nachwuchsfahrer-Akademie. Aber derzeit ist es kein Thema für mich, nächstes Jahr für Ferrari Grands Prix zu haben, schliesslich hat Ferrari mit beiden gegenwärtigen Piloten einen Vertrag. Ich will mich auf meine Arbeit mit Marussia konzentrieren. Wenn meine Dienste eines Tages erwünscht sein sollten, dann will ich bereit sein. Ich hoffe, ich kann weiter zeigen, dass ich es verdiene, nicht nur in der Formel 1 zu fahren, sondern einst auch für Ferrari.»