Lewis Hamilton: Die Kunst des Langsamfahrens
Das Fahren hinterm Safety-Car: Gar nicht so einfach
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Werner Sperber aus Berlin wissen: «Ich würde von einem Grand-Prix-Fahrer gerne mal wissen – wie schwierig ist es eigentlich, für Formel-1-Verhältnisse so langsam hinter einem Safety-Car herzuzuckeln?»
Mercedes-Star Lewis Hamilton gibt zur Antwort: «Es fühlt sich wirklich sehr langsam an! Du siehst vor dir das Führungsauto, und du weisst, dass Bernd Mayländer da voll am Limit fährt. Das siehst du ja auch der Fahrzeugdynamik an. Du hingegen gibst nur rund zehn Prozent Gas, das ist noch nicht einmal Zuckeln.»
«Dabei gilt es aber zwei Dinge zu beachten. Erstens musst du an die Reifentemperatur denken. Die Reifen sind zwar bei so langsamer Fahrt noch immer warm, aber sie sind schnell zum optimalen Temperaturfenster hinausgefallen, und sobald du nicht mehr in diesem Fenster bist, hast du keine Haftung mehr. Das gilt übrigens nicht nur, wenn die Reifen zu wenig warm sind. Das gilt auch dann, wenn sie überhitzen.»
«Das andere Problem sind die Bremsen. Du musst sie ständig auf Temperatur halten und dran denken, dass du – wenn es dann wieder losgeht – vielleicht nicht von Anfang an wieder die optimale Verzögerung hast. Das alles kann schon knifflig sein, wenn du bei Freigabe des Rennens in die erste Kurve schiesst.»