Lotus: Pastor Maldonado fix, Romain Grosjean ratlos
Romain Grosjean ist frustriert
Lotus-Mitbesitzer Gerard Lopez ist vor kurzem mit guten Nachrichten aus Südamerika gekommen: Der venezolanische Ölkonzern PDVSA (Petróleos de Venezuela S. A.) wird auch weiterhin seinen Rennhelden Pastor Maldonado unterstützen. Damit ergibt sich – der Barcelona-GP-Sieger von 2012 (damals mit Williams) bleibt Lotus erhalten. Gerard Lopez: «Ich will nicht zuviel verraten, aber ich kann fünftig Prozent unseres Fahreraufgebots für 2015 bestätigen – Pastor bleibt bei uns.»
Gemessen an der Leistung von Lotus in Hockenheim hätte es niemanden erstaunt, wenn PDVSA die Reissleine gezogen hätte: kein Team hat unter dem Abhängen der vernetzten Aufhängungshydraulik (FRIC – front and rear interconnected) so gelitten wie Lotus, das Auto ist noch schlechter als zuvor.
Der Rennstall im edlen Schwarz-Gold ist tief gefallen: 2012 und 2013 hat das Team insgesamt 618 WM-Punkte erobert, Kimi Räikkönen konnte in Abu Dhabi 2012 und in Australien 2013 gewinnen, 21 Mal standen der Finne und Romain Grosjean auf dem Siegerpodest!
Die Bilanz 2014: Acht Punkte, achter WM-Zwischenrang, über zwei achte Ränge ist der tapfere Grosjean nicht hinausgekommen. Die Endlosschlaufe 8 hat Symbolwert – das Team kommt nicht vom Fleck.
Natürlich macht sich der Doppelbürger Romain Grosjean (Schweiz/Frankreich) Gedanken: «Mein Ziel als Fahrer muss darin bestehen, Rennen zu gewinnen. Dazu brauche ich einen Rennstall, der mir ein siegfähiges Fahrzeug hinstellt. Wir sind zwar besser geworden, aber das reicht nicht.»
Grosjeans Problem: Wo soll er hin? Die Cockpits in den gegenwärtig besten Fahrzeugen sind besetzt – mit Rosberg und Hamilton bei Mercedes, mit Vettel und Ricciardo bei Red Bull Racing, mit Massa und Bottas bei Williams, mit Alonso und Räikkönen bei Ferrari.
In Frankreich wird davon fabuliert, dass Eric Boullier seinen Landsmann 2015 zu McLaren hole. Aber Insider bei McLaren sowie von Honda in Japan (McLaren-Motorenpartner ab 2015) beteuern: Da ist nichts dran.
Grosjean muss das Problem aussitzen: 2015 rückt Lotus mit den bärenstarken Antriebseinheiten von Mercedes aus.